■ Deutsche Atomkraftwerksbetreiber signalisieren erstmals ihr Einverständnis zum Bau von weiteren Zwischenlagern in Süddeutschland und fordern dringend eine Einigung der Politiker bei den Energiegesprächen
■ Jetzt will Bundesumweltministerin Merkel mit der SPD über die Lagerung von Atommüll sprechen. Auch Stromkonzerne und Polizei verlangen einen Entsorgungskonsens. Bürgerinitiative hofft auf Ausstiegsdebatte
■ Über 10.000 Castor-Gegner wollen den Atommülltransport nach Gorleben verhindern. Minister: Der Konvoi ist heute abend im Zwischenlager. Baufirmen reparieren zerstörte Straßen. Hohe Strahlenbelastung in Castor-Nähe
■ 30.000 Menschen haben am Wochenende in Lüneburg und dem Wendland gegen die Einlagerung von Atommüll in Gorleben protestiert. Noch nie waren so viele Mähdrescher und Trecker gegen den Atomstaat auf der Straße
■ Am nächsten Montag erreicht der Castor-Transport auf der Schiene das Wendland. In der Nacht zuvor fährt er im baden-württembergischen Walheim ab. Der Straßentransport ins Endlager soll erst am Mittwoch losgehen
■ Führende Sozialdemokraten wollen erst in acht Jahren über den Ausstieg aus der Atomwirtschaft diskutieren. Widerstand von Umweltpolitikern der Partei. Währenddessen werden im Wendland Masten und Schienen gesägt
■ Präsidium appelliert in internem Schreiben an die Länderinnenminister, der Visumpflicht für Ausländerkinder im Bundesrat nicht zuzustimmen. Bisher hatten die Länder nur Details der Kanther-Verordnung kritisiert
■ Eisenbahnzug mit 180 Tonnen hochradioaktiver Brennelemente macht sich an der saarländischen Grenze selbständig. Er war auf dem Weg zur englischen WAA Sellafield
■ Dem VW-Vorstand droht der Totalschaden. Nach dem Rücktritt von Einkaufschef López kündigt Widersacher Opel an: Der Kampf geht weiter. Jetzt geht's um VW-Chef Piäch. Der hatte seine Hand für López ins Feuer gelegt
■ Niedersachsen will die Kosten für Castor-Transporte radikal senken: Künftig sollen sechs Behälter gleichzeitig auf die Schienen nach Gorleben. Gestern haben Atomkraftgegner acht Bahnstrecken mit Anschlägen lahmgelegt
■ Um die „Chaos-Tage“ der Punks zu verhindern, warf Hannovers Polizei am Wochenende alles aus der Stadt, was nicht geschniegelt aussah. Dafür gab es in Bremen Straßenschlachten zwischen Grünberockten und Autonomen
■ Wissenschaftler entdecken riesige tote Flächen im niedersächsischen Wattenmeer. Zehn Prozent der Wattfläche vor Ostfriesland sind wegen Sauerstoffmangels abgestorben. Mutmaßliche Ursache ist Überdüngung