Eine „Patriotische-Front-Konferenz“ soll gemeinsame Grundlagen der Anti-Apartheidsgruppen im Vorfeld der geplanten Vielparteienkonferenz schaffen/ Ideologische Differenzen führten zum Ausschluß der Mitorganisatorin Azapo ■ Aus Johannesburg Hans Brandt Mehr als 400 Delegierte verschiedener Anti-Apartheidgruppen treffen sich ab heute in der südafrikanischen Hafenstadt Durban. Sie wollen gemeinsame Mindestgrundlagen für Verhandlungen mit der südafrikanischen Regierung festlegen. Die sogenannte „Patriotische-Front-Konferenz“ ist eine Vorstufe des Afrikanischen Nationalkongresses (ANC) und anderer Oppositionsgruppen zu einer umfassenden Vielparteienkonferenz, die Grundlagen für eine demokratische Verfassung ausarbeiten soll. Diese soll sich nach dem Willen von ANC und Regierung noch vor Ende des Jahres zum ersten Mal treffen.
In Südafrikas umkämpftem Slumviertel Phola Park, Heimstatt Zehntausender Landflüchtiger am Rande von Johannesburg, ist von Frieden nicht die Rede/ „Die großen Bosse können ruhig verhandeln — wir werden weiterkämpfen“ ■ Aus Tokoza Hans Brandt
■ Sonderkongreß der regierenden Nationalen Partei diskutiert zukünftige Linie bei einer Wiederaufnahme der Verhandlungen mit dem ANC/ Aufteilung Südafrikas in neun weitgehend selbständige...
■ In Südafrikas ländlichen Gebieten ist von der Reformpolitik noch kaum etwas zu spüren / Selbstschutztruppen der Weißen / Armut und Angst unter den Schwarzen
In Südafrika debattieren ANC und Geschäftsleute über die Wirtschaftsorientierung in einem zukünftigen demokratischen Staat / Wachstum oder Umverteilung? / Während sich die Unternehmer mit dem Konzept einer gemischten Wirtschaft allmählich anfreunden, beginnt die Regierung mit dem Verkauf von Staatsbetrieben ■ Aus Johannesburg Hans Brandt
■ Stadtrat von Leipzig mußte nach seinem Beschluß zum Stopp des Braunkohle-Tagebaus das Gericht einschalten, weil der Kombinatsdirektor sich nichts sagen lassen wollte / Bald das sächsische Parlament gefordert
In Leipzig ist ein Streit zwischen dem Stadtrat und dem Energieversorgungsunternehmen entbrannt / Der Stein des Anstoßes: Ein umstrittener Monopolanspruch bei der Stromversorgung samt fragwürdigem Kooperationsvertrag mit dem westdeutschen RWE-Konzern / Stadträte suchen Unterstützung bei routinierten Streitern im Westen ■ Aus Leipzig Hans Rersch
Namibia wird selbständig / Einfluß der Weißen und Südafrikas weiterhin dominant / Währungsunion bleibt vorerst / Streit um Walfischbucht / Vorerst keine Enteignungen ■ Aus Windhuk Hans Brandt
Südafrika schafft die Rassentrennung an Stränden ab / Die Opposition sieht darin einen Erfolg ihrer Kampagne / Ultra-Rechte: „Anfang vom Ende des getrennten Gemeinschaftslebens für Weiße“ ■ Aus Johannesburg Hans Brandt
■ Das Hauptquartier der südafrikanischen Befreiungsbewegung „African National Congress“ liegt in Sambias Hauptstadt Lusaka / Die Organisation, die als Gegenspieler des Apartheid-Regimes international anerkannt ist, hat im Exil eine gutfunktionierende soziale Infrastruktur für Flüchtlinge vom Kap aufgebaut und bildet in Lagern in Tansania Guerilla für den bewaffneten Kampf aus, der Pretoria an den Verhandlungstisch bringen soll / Der Presse gegenüber ist die Führung, ohne die im Post-Apartheidstaat nichts geen wird, immer noch äußerst zurückhaltend
Schwere Vorwürfe gegen den Trierer Schuh-Hersteller: ArbeiterInnen ungeschützt giftigen Lösungsmitteln ausgesetzt / Sondermüll auf Hausmülldeponien entsorgt ■ Von Hans Thomas
Der Versuch des Rassistenchefs, durch sogenannte Reformen die Vorherrschaft der Weißen festzuschreiben, ist gescheitert / Stattdessen wird die Repression hochgeschraubt / Botha muß herbe Loyalitätsverluste verzeichnen / Spekulationen über Nachfolger nehmen zu ■ Aus Johannesburg Hans Brandt