■ Nach drei Wochen Verhandlungen zwischen den Experten liegt nun der Staatsvertrag vor. Den ursprünglichen Entwurf, der vom Bonner Diktat geprägt war, konnten die DDR-Unterhändler entschärfen.
■ Nach wochenlangen wilden Spekulationen hat die Bundesregierung nun die Katze aus dem Sack gelassen: die D-Mark kommt am ersten Juli und sie kommt im Verhältnis 1:1. In ersten Reaktionen aus Ost-Berlin sprach die DDR-Regierung von einem interessanten Verhandlungsan- gebot. Die DDR-Opposition dagegen protestiert schärfstens.
■ 'Spiegel‘ zitiert internes Kabinettspapier / Danach soll es bei Löhnen, Renten und kleinen Sparguthaben einen Umtauschkurs von 1:1 geben / Einheit soll bis zu 40 Milliarden Mark im Jahr kosten / BRD-Sozialversicherer wollen sich an Anschubfinanzierung nicht beteiligen
■ SED macht zur Frage der Wahlen erste Zugeständnisse / Politbüro-Wahlen diskreditiert: Wiedergewähltes Politibüro-Mitglied Böhme in seinem Bezirk Halle abgwählt / Für Mitte Dezember Parteikonferenz...
■ In der DDR weiter Veränderungen auf allen Ebenen / In Dresden wird erstmals gegen Polizisten ermittelt / Leipzigs Bürgermeister ist zurückgetreten / Atomkraftwerk Rheinsberg bals außer Betrieb?
■ Kreisgericht verhängt bis zu fünf Jahren Haftstrafe nach Randale / In Dresden wird erstmals auch gegen Polizisten ermittelt / Leipzigs Bürgermeister ist zurückgetreten/ Akw Rheinsberg bald außer Betrieb?
■ Ungarns Innenminister warnt vor voreiligen Hoffnungen: Es kann noch Wochen bis zur Massenausreise dauern / Erst müßten sich BRD und DDR einigen / Keine Ausreise mit BRD-Pässen / Keine „Nacht-und-Nebel-Aktion“ geplant / Auch Bonn dämpft jetzt Erwartungen
■ Resolution des ZK nach kontroverser Debatte fordert Einbeziehung aller politischen Parlamentskräfte in eine Regierung / Die Wahl des neuen Ministerpräsidenten Mazowiecki wird für Mittwoch erwartet / Prager Reformer Mlynar warnt vor polnischem Reformtempo
■ Der sowjetische Einspruch gegen eine Regierung ohne Kommunisten in Polen scheint die Regierungsbildung eher zu beleben Heute schon Treffen zwischen Kiszczak und Walesa? / Oppositionsvertreter reagieren gelassen auf die Moskauer Einmischung
■ Walesas Koalitionsangebot wird von den Kommunisten attackiert / Politbüro sieht Vereinbarungen am runden Tisch in Gefahr / Solidarnosc-Warnstreiks für Freitag angekündigt / Kleinere Parteien prüfen das Koalitionsangebot von Walesa
■ Fünf Warschauer-Pakt-Staaten sollen sich für die Liquidierung des Prager Frühlings entschuldigen / Mlynar skeptisch gegenüber Moskaus Toleranz hinsichtlich Polen