Er ist für Amerika, war aber gegen den Irakkrieg. Ein Gespräch mit dem französischen Intellektuellen Bernard-Henry Lévy über sein neues Buch „American Vertigo“, die moralische Hybris der Neokonservativen und den Kampf gegen den Islamismus
Der Historiker Peter Longerich belegt anhand bisher nicht ausgewerteter Quellen, dass das NS-Regime ab Ende 1941 immer wieder gezielte Hinweise auf die Vernichtung der Juden gab
Barbara Ehrenreich sucht in „Qualifiziert & arbeitslos“ vergeblich einen einträglichen Job. Stattdessen findet Ehrenreich eine von Abstiegsängsten verunsicherte US-Mittelklasse, die nicht begreift, dass sie der neue Kollateralschaden des Turbokapitalismus ist
Der Zeithistoriker war in der Bundesrepublik mehr als ein Wissenschaftler. Weil er der vergesslichen Republik ihre Herkunft vor Augen führte, wurde er zum Aufklärer und Sinnstifter. Doch dieses Rollenbild bleicht aus. Anmerkungen zu einer Tagung in Jena
1969 verübte eine linksmilitante Gruppe einen Anschlag auf das Jüdische Gemeindehaus in Berlin. Eine Einzeltat? Oder gab es bei den 68ern „linken Antisemitismus“? Und warum wird alles so schleppend aufgearbeitet? Ein Gespräch mit Tilman Fichter, Bruder des Attentäters und damals SDS-Kader
Political Studies (1): Angesichts der bevorstehenden Neuwahlen herrschen Pragmatismus im Wahlvolk – und Sehnsucht nach Differenz. Wo im Kern des Politischen die Unterschiede verschwimmen, dient die „Generation“ als letztes Distinktionsmerkmal
Früher definierte sich Israel als zionistisches Kollektiv. Hat sich das Selbstbild angesichts des nahenden Kriegs im Irak und der angespannten Situation gegenüber den Palästinensern verändert? Ein Gespräch mit dem Publizisten und Historiker Tom Segev
Die B-52 wurde vor fünfzig Jahren für den Kalten Krieg konstruiert, war Vorbild für zivile Großflugzeuge und wurde in Vietnam und Afghanistan als Flächenbomber eingesetzt. Ein Gespräch mit Hartmut Bitomsky und Harun Farocki über Bitomskys Dokumentarfilm „B-52“ und intelligente Waffen
61 Tage vor der Wahl fragt sich das ZDF, warum Edmund Stoiber eigentlich Kanzler werden will – und präsentiert den Kandidaten als politisches Chamäleon: „Der Kampf ums Kanzleramt“ (21.00 Uhr)
Claus Richter zeigt nicht nur den Medienkanzler, der weitgehend eins mit seiner Selbstinszenierung ist, sondern auch, wie die „Herkunft aus bescheidenen Verhältnissen“ bis heute Gerhard Schröder prägt („Der Kampf ums Kanzleramt“, 21.00 Uhr, ZDF)
Wer in Deutschland Israel kritisiert, entschuldigt die Nazivergangenheit, sagen die einen. Wer Israel bedingungslos unterstützt, zieht die falsche Lehre aus der Geschichte, meinen andere. Und fast alle reden so, als gäbe es diese Debatte dieses Jahr das erste Mal. Notizen zu einem Déjà-vu-Erlebnis
„Im toten Winkel“ vertraut ganz auf seine Protagonistin Traudl Junge, statt auf pädagogische Warnschilder oder genretypische Distanzformeln zu setzen. Und selten gab es eine Zeitzeugin, die so scharf und eloquent zugleich über ihr Verhalten im Nationalsozialismus nachgedacht hätte