Am Dortmunder Opernhaus macht Regisseurin Kerstin Maria Pöhler das, was Nicolai Rimsky-Korssakow einst als Notlösung sah: Ihre Inszenierung betont das Exotische des „Goldenen Hahns“
Böses Regietheater? Schon vor der Premiere rauschte es im Blätterwald. Hans Neuenfels (Berliner Pseudo-Skandal Idomeneo) inszeniert „Bernarda Albas Haus“ von Lorca am Kölner Schauspielhaus
Nach 10 Jahren wieder eine Wagner-Oper in Aachen. Ludger Engels inszeniert am Stadttheater mit Videoleinwand. Doch das spürbar euphorisierte Orchester ist der eigentliche Held des Abends
Quote machen ist am Düsseldorfer Schauspielhaus angesagt. Deshalb verarbeitete das Ensemble mit Regisseur Volker Lösch Friedrich Dürrenmatts „Besuch der alten Dame“ zur Büttenrede
Verletzungspech zum Abschluss des Jubel-Jahres: Don Giovanni musste wegen eines Bänderrisses im Sitzen singen. Dennoch glückte die Mozart-Oper am Essener Aalto-Theater – ein gelungener Abend
Publikumsrenner im Kulturhauptstadt-Land: Gerade erst wurde das umfangreiche Programm für das Klavierfestival Ruhr 2007 bekannt gegeben, da sind bereits die ersten Konzerte ausverkauft
Kurz vor dem Rückzug in die frisch sanierte Deutsche Rhein-Oper schafft es Robert Carsen mit Giorgio Battistellis „Richard III“, auch einmal das Provisorium am Düsseldorfer Landtag sinnvoll zu bespielen
Stundenlanges Ausharren im Sessel ist nicht jedermanns Sache. Am Gelsenkirchener Musiktheater feierte man deshalb nur bei der Premiere beide Teile von Hector Berlioz‘ „Les Troyens“ ab
Das grausame Geschehen in einer Zweierbeziehung: In Düsseldorf wird die „Treulose“ von Ingmar Bergmann uraufgeführt. Seltsam gedämpft erscheint die Geschichte, die Personen bleiben distanziert
Trotz Buh-Stürme beim „Fliegenden Holländer“ durfte Barrie Kosky im Essener Aalto-Theater wieder ran. Wagnerianer hatten Baldriantropfen dabei. Der Rest lauerte auf weitere Skandale. Doch Kosky wendet die Spannung in „Tristan und Isolde“ nach Innen und zeigt eine ruhig ästhetisierte Inszenierung
Musiktheater mal anders: Schauspiel und Oper Düsseldorf verbinden in „Herz und Mund und Tat und Leben“ eine Bach-Kantate mit soziologischen Texten von Pierre Bourdieu zum Elend der Welt
Geschichte zerrinnt in Geschichten, Theorie zerbröselt in der Erfahrung: Das Düsseldorfer Schauspielhaus bringt „Karl Marx: Das Kapital, Erster Band“ von Rimini Protokoll auf die Bühne
Mit der Schlagerklamotte „Große Koalition“ befriedigt das Düsseldorfer Schauspiel den aktuellen Publikumshunger nach uneingeschränktem Amüsement. Für kritisches Bewusstsein ist da kein Platz
Die als unspielbar geltende Oper „Die Soldaten“ wird in der Bochumer Jahrhunderthalle grandios umgesetzt. Die brachialen Szenen spielen auf einem 120 Meter langen Catwalk, die ZuschauerInnen fahren mitten durch das monumentale Orchester. Ein absoluter Glücksfall für die Triennale
Am 25. September wäre Dmitri Schostakowitsch 100 Jahre alt geworden. Gleich drei Städte in Nordrhein-Westfalen widmen dem russischen Komponisten programmatische Schwerpunkte mit mehreren Konzerten
Der Druck ist enorm. Amélie Niermeyer überlässt den Start am Schauspielhaus Shakespeare und ihrem leitenden Regisseur Stephan Rottkamp. Der inszeniert einen modernisierten „Othello“
Die RuhrTriennale findet nicht recht zu einer publikumsfreundlichen Mischung aus Tanz, Musik und Theater. Zumindest das szenische Experiment „Einfach, eben: so!“ ist heiter und virtuos gemacht
Am dritten Abend von Richard Wagners „Ring“ steht ein brennender Mercedes auf Dortmunds ungeliebter Opernbühne. Musiktheater-Chefin Christine Mielitz inszeniert den modernen „Siegfried“
Alain Platel und Les Ballets C. de la B. erforschen in Bochum mit „VSPRS“ die Verhaltens- und Bewegungsmuster von Menschen, die wegen pathologischer Defekte in einer isolierten Welt leben