Beim UNO-Tribunal in Den Haag enttäuscht der als Zeuge der Anklage geladene frühere serbische Geheimdienstchef, Radomir Marković. Er verteidigt Milošević und verdammt den Nato-Luftkrieg im Kosovo von 1999 als „Terrorakt des Westens“
Am letzten Tag seiner Verteidigungsrede vor dem UN-Tribunal geht Jugoslawiens Expräsident erstmals auf die Anklagepunkte ein. Von dem Massaker an 7.000 Muslimen in der UNO-Schutzzone Srebrenica will er erst nachträglich erfahren haben
Am zweiten Verhandlungstag des Prozesses gegen Slobodan Milošević vor dem UNO-Tribunal listet der Ankläger weitere Gäueltaten auf, für die Jugoslawiens Expräsident verantwortlich sein soll. Derweil bereitet sich Milošević auf seinen Auftritt vor
Gestern wurde vor dem UNO-Tribunal in Den Haag der Prozess gegen Slobodan Milošević eröffnet. ChefanklägerinCarla del Ponte beschuldigt den Expräsidenten Jugoslawiens der „schlimmsten der Menschheit bekannten Verbrechen“
Jahrelang sollen Sanitäter und Notfallärzte im polnischen Lodz Todkranke nicht behandelt oder getötet haben. Die Leichen wurden verkauft. Staatsanwalt ermittelt
Das UN-Tribunal will Slobodan Milošević für alle Kriege in Exjugoslawien zur Verantwortung ziehen. Jugoslawiens früherer Präsident quittiert das Geschehen mit Beschimpfungen und demonstrativ zur Schau gestellter Langeweile
Die Regierungspropaganda ist erfolgreich: Die meisten SerbInnen glauben ihr/ Die parlamentarische Opposition hat sich auf populistische Positionen zurückgezogen/ Wer kann, verläßt das Land ■ Aus Belgrad Roland Hofwiler
Entgegen anderslautenden Meinungsumfragen, kam es auf dem Parteitag der „Front zur Nationalen Rettung“ nicht zur Spaltung/ Petre Roman wurde mit 64Prozent der Stimmen als Parteichef bestätigt ■ Aus Belgrad Roland Hofwiler
Die Regierung der von Moslems, Serben und Kroaten bewohnten Republik Bosnien-Herzegowina kommt Forderungen der serbischen Minderheit nach/ Barrikaden in Sarajevo wieder abgebaut ■ Aus Sarajevo Roland Hofwiler
■ Aus den neueroberten Gebieten Ostslawoniens werden die bisherigen Bewohner "freiwillig" vertrieben / Die freigewordenen Gebiete werden von serbischen Neuansiedlern "instandbesetzt"
Sie sollen an der jetzigen Frontlinie innerhalb Kroatiens stationiert werden/ Für Kroatien ist nur eine Stationierung an der „Vorkriegsgrenze“ denkbar/ „Anschluß“-Votum unter den Serben Bosniens ■ Aus Budapest Roland Hofwiler