Die Provokationen aus Washington nehmen bizarre Formen an. Doch für ganz so irrelevant, wie sie es fast täglich betont, scheint die US-Regierung ein Nein der Bundesregierung offenbar nicht zu halten
Die einstige „Wehrkundetagung“ hat sich gewandelt. Doch obwohl sie östlicher und öffentlicher geworden ist, wird sie erneut vom Denken und Auftreten eines Donald Rumsfeld beherrscht. Und die Deutschen wollen ihn nicht reizen
Kanzler übernimmt Verantwortung für Wahlniederlagen. Statt Aufbruchssignal an die Genossen nur Gesprächsangebote an die Opposition. Die verspricht erst mal Verzicht auf Blockadehaltung
Die Bundes-CDU genießt den Triumph in den Ländern. Der Machtkampf zwischen Merkel und Koch wird die Zeit bis zur nächsten Bundestagswahl 2006 bestimmen
Gutachten des wissenschaftlichen Parlamentsdienstes bringen Gerhard Schröder in Bedrängnis. Der Kanzler darf und muss völkerrechtswidrige US-Aktionen von Deutschland aus verhindern. Das Grundgesetz verbietet, Angriffskriege zu unterstützen
Bushs Rede an die Nation fordert Rot-Grün heraus: Der Präsident will Krieg führen, die Diplomatie der UN ist ihm lästig, fürchten die Regierungsparteien. Rau ermahnt seinen Präsidentenkollegen in den USA, die Weltgemeinschaft zu achten
Eigene Friedensentwürfe in der Irakfrage hat die Bundesregierung nicht. Außenminister Fischer versucht, für Hans Blix und seine Inspektoren weiter Zeit zu gewinnen. Denn solange die Untersuchungen laufen, muss die Kriegsmaschinerie warten
Schröder legt sich fest: Kein deutsches Ja im Sicherheitsrat zu Irakkrieg. Frankreich stärkt ihm den Rücken. Auch Chirac auf Anti-Bush-Kurs. Richter verlangt Bundestagsmandat für Awacs-Flüge
Frankreich und Deutschland einigen sich auf eine Doppelspitze für die Europäische Union: Künftig soll es zwei Präsidenten geben. Es droht permanenter Richtungsstreit