■ Im zweiten Anlauf hat er es geschafft. Politischer als von vielen erwartet präsentierte sich der neugewählte Bundespräsident Johannes Rau im Reichstag. Seinen Posten verdankt der Sozialdemokrat den rot-grünen Frauen, die ihm zuliebe zwei Kandidatinnen verschmähten
■ Schritt für Schritt distanziert sich die SPD vom Herzstück des rot-grünen Reformwerks: Statt die doppelte Staatsbürgerschaft generell hinzunehmen, können sich manche in der Partei einen Kompromiß mit der Union vorstellen
Eine Woche vor der Bundestagswahl sind rund ein Viertel aller WählerInnen noch unsicher, wem sie ihre Stimme geben wollen. Hinter der Unentschlossenheit steckt mehr, als man gemeinhin denkt, auf jeden Fall mehr als Protest. Ob Kohl oder Schröder, nur wem es gelingt, die Zaudernden zu mobilisieren, hat gute Chancen, die Wahlen zu gewinnen ■ Von Patrik Schwarz
■ Thea Bauriedl, Leiterin des Instituts für Politische Psychoanalyse in München, zum neuesten Krach bei den Bündnisgrünen: Die Partei hat Angst, sich ihre Streitkultur nicht mehr leisten zu können
■ Patricia Riekel, Chefredakteurin der Zeitschrift „Bunte“, zur Frage, warum die Deutschen einem Besucher aus dem Weißen Haus heute nicht mehr so entgegenfiebern wie noch zu Kennedys Zeiten
■ Barbara Distel, Leiterin der Gedenkstätte Dachau, ist gegen Soldaten-Gelöbnisse in ehemaligen KZ. Uniformen an „Orten des europäischen Leids“ lösen bei vielen Ex-Häftlingen große Zweifel aus