Im Irak oder in Afghanistan stehen sich hochgerüstete High-Tech-Armeen und hartnäckige Partisanenkämpfer gegenüber. Die Asymmetrie ihrer Mittel macht ein Ende der Kampfhandlungen unmöglich – droht also ein ewiger Zustand des Nicht-Kriegs?
Der ultimative Test zur Einbürgerung: Nur wer im Ernstfall bereit ist, für Deutschland zu sterben, ist Deutscher. Wo die aktuelle Integrationspolitik landet, wenn sie „Du bist Deutschland“ mit Gemeinschaftstheoretikern wie Udo di Fabio kombiniert
Reicht Gesetzestreue? Oder brauchen wir Unterwerfung unter eine Leitkultur? In der gegenwärtigen Debatte um Parallelgesellschaften werden verschiedene Modelle der Integration gern durcheinander geworfen. Law-and-Order-Politik könnte sich dabei sogar als liberaler erweisen
Impliziert die Menschenwürde einen würdelosen „Nichtmenschen“? Giorgio Agamben führt seinen Essay „Homo sacer“ fort und analysiert die biopolitischen Bedingungen, die den Menschen seiner Menschlichkeit berauben: „Was von Auschwitz bleibt“
„Sie hatte durchgesetzt, dass aus einer Gruppe von fünfundzwanzig Arbeitern dreizehn weiterarbeiteten“: In seinem Roman „Wenn wir sterben“ erzählt der Schriftsteller und Unternehmer Ernst-Wilhelm Händler von vier erfolgreichen Frauen, die um eine Firma kämpfen. Doch die Firma schlägt zurück …
Ressentiment und Realität: Während viele Intellektuelle einen schnellen militärischen Gegenschlag der USA befürchteten, zeigt sich die Bush-Regierung bislang eher besonnen. Dafür hat sie Gründe: Die alleinige Entscheidung der Supermacht wird in einem postsouveränen Staatsdiskurs abgemildert
Überschätzung des Politischen: Mit ihrem Engagement für das „moderne Staatsangehörigkeitsrecht“ zeigen Bündnis90/Die Grünen, daß ausgerechnet sie der Macht des Staates vertrauen, während die Union auf die pluralen Kräfte der Gesellschaft setzt ■ Von Niels Werber
Michael Rutschky entwirft eine Typologie der Romane, die wir für unser Leben schreiben. Die schäbige Wirklichkeit verschwindet hinter präsentablen Geschichten von Rittern und anderen modernen Helden ■ Von Niels Werber
Einheitsbrei oder gemischte Platte? „Globalisierung“ nimmt auch Kultur in die Pflicht. Damit geht die Tradition der europäischen Kolonialisierung zu Ende. Die Regionalkulturen können nun in einen echten Austausch treten und sich zueinander ins Verhältnis setzen ■ Von Niels Werber
Wenn Romanhelden zu sehr reisen: Ulrich Woelk schickt seine Protagonisten in ein Amerika der Klischees. „Chaostheorie“ spielt auch 'ne Rolle ■ Von Niels Werber
■ Schreckensvisionen vom Morden als Happening und als Selbstvergewisserung. Herbert Genzmer und Bodo Morshäuser haben beide in ihren neuen Romanen Gewaltakte als Mittel zur Identitätsstiftung zum Thema ...