Die große Geste lebt und ihre Demontage auch: Die Ruhrtriennale beginnt mit zwei Inszenierungen von Patrice Chéreau und Alain Platel, mit heiligen Klassikern und ihrer Einverleibung als Pop
Eine neue Jelinek-Uraufführung von einem alten Text: Mit den „Liebhaberinnen“ wirft Martin Oelbermann in Düsseldorf einen arg illusionslosen Blick auf den Besitz und die Körper. Jelineks Satzmechanik funktioniert auch trocken, doch es zeigt sich, ein Schuss Illusion gäbe ihr mehr Wucht
Ein Abgesang auf die Freiheit, Liebe, Lässigkeit des letzten Jahrhunderts: Jürgen Kruse inszeniert „True Dylan“ von Sam Shepard am Schauspielhaus Bochum
Hier kommt die Gegenwart: Peter Sellars hat für die Ruhrtriennale „Die Kinder des Herakles“ von Euripides in einer Berufsschule inszeniert. Den Haag, HipHop und die Asyldebatte sind auch dabei
Wenn Klaus und Edith durch den Schacht zum Mittelpunkt der Erde reisen, ist es um die Liebe schlecht bestellt: Am Bochumer Schauspielhaus haben Autor Lukas Bärfuss und Regisseur Samuel Schwarz mit ihrer für die Gruppe 400asa konzipierten Theaterexpedition das Innere der Individuen erforscht
Peter Palitzsch hat in Düsseldorf eine Collage über den anrüchigen Theaterstar inszeniert, dessen 100. Geburtstag im Dezember ansteht. Der Regisseur und der Dramaturg des Schauspielhauses, Frank Raddatz, gehen indes freundlich mit Gründgens um ■ Von Morten Kansteiner