Enzo Traverso hat eine wesentliche Studie über den intellektuellen Diskurs zur Shoah verfasst. Er analysiert präzise die geistigen und moralischen Wendungen der Vierziger- und Fünfzigerjahre, löst sich jedoch zu wenig von den untersuchten Vordenkernvon MARTIN JANDER
Hubertus Knabe, Mitarbeiter der Gauck-Behörde, hat die Westarbeit der Stasi untersucht. Seine auch für die westdeutsche Linke niederschmetternden Befunde sind in zwei Büchern nachzulesen ■ Von Martin Jander
Zwei Bücher, zwei sehr unterschiedliche Weisen der Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Kommunismus: Wippermann relativiert sie unter Bezugnahme auf den Nationalsozialismus, Koenen erkennt in den beiden Terrorsystemen „zweierlei Singularität“ ■ Von Martin Jander
Clemens Vollnhals zum Widerspruch zwischen historischer und juristischer Urteilsfindung im „Fall Havemann“. Der Bundesgerichtshof verhandelt am 8. 12. erneut ■ Von Martin Jander
■ Karl Wilhelm Fricke und Roger Engelmann behandeln in einer minutiösen Recherche ein dunkles Kapitel des deutschen Realsozialismus. Soll man die Spione Gehlens rehabilitieren?
Eine ebenso interessante wie ärgerliche Biographie Solschenizyns. Der Reichtum der Bezüge zu den Arbeiten des russischen Schriftstellers und Moralisten fasziniert, aber wichtige Elemente seiner Kritik an Stalinismus und Kapitalismus bleiben ausgeblendet ■ Von Martin Jander
Wissenschaftler der TU Chemnitz dechiffrieren in einem Sammelband, wie die Erfinder der Totalitarismustheorie ihre Emigrantenschicksale theoretisch verarbeitet haben. Fragen an die zeitgenössische linke Sozialwissenschaft, die auf einem Auge blind blieb ■ Von Martin Jander
Späte akademische Anerkennung für den DDR-Forscher Karl Wilhelm Fricke. Früher bei den FU-Politologen verpönt, wird er heute mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet ■ Von Martin Jander
■ Zukunft von »Elektrokohle Lichtenberg« unsicher/ Die wirtschaftliche Entwicklung des Bezirks geht nur langsam voran/ Dringend notwendig ist ein Gewerberahmenentwicklungsplan/ Treuhand plant »integrierte Standortentwicklung«
■ Während der Verkaufsverhandlungen des Ostberliner Werks für Fernsehelektronik 18 Entlassungen angekündigt/ Zwölf davon betreffen Betriebsräte/ Arbeitsrechtlicher Bestand unklar
■ Wieder 800 Entlassungen beim Werk für Fernsehelektronik/ Betriebsräte fordern von der Treuhand Gespräch am Runden Tisch: »Die Schmerzgrenze ist erreicht«