Ob unter Mubarak, dem obersten Militärrat oder den Muslimbrüdern – der Sicherheitsapparat schießt und foltert weiter und Polizisten werden nicht verurteilt.
Mit fast 70 Prozent Nichtwählern bei dem Referendum zur neuen Verfassung, wissen Ägyptens Islamisten vor allem eins: Ihr Mandat steht auf schwachen Füßen.
Die Opposition wird in ihrer Mobilisierung immer hysterischer, die Muslimbrüder immer fanatischer. Die politische Polarisierung ist längst nicht beendet.
Der Präsident erfüllt eine zentrale Forderung der Opposition und zieht sein Dekret zurück. An dem Termin des Verfassungsreferendums am 15.12. hält er aber fest.
Der ägyptische Machthaber Mursi bleibt bei der Ausweitung seiner Macht. Ägypten muss erst noch lernen, dass eine echt Demokratie aus Kompromissen besteht.
Der ägyptische Präsident hat keine Basis, um jetzt einen Machtkampf mit allen anderen politischen Strömungen durchzuhalten. Ägypten wird keinen neuen Pharao mehr zulassen.
Gerade war Ägyptens Präsident Mursi noch der Held des Waffenstillstands von Gaza. Jetzt gibt er sich diktatorische Vollmachten und schafft sich neue Feinde.
Die Strategie der politischen Isolation der Hamas ist endgültig gescheitert. Die Zukunft der Region hängt von der Nachhaltigkeit des nun begonnenen Prozesses ab.