Die drückende Last der Geschichte und die schützende Höhle der Kunst: Richard Powers‘ meisterhaft komponierter, aber leider auch bestürzend rückwärts gewandter Familienroman „Der Klang der Zeit“
Die US-Regierung erzählt fiktive Geschichten von Massenvernichtungswaffen. Politische Thriller zeigen anhand von literarischen Planspielen, was in der Realität möglich wäre. In Potsdam diskutierten Kulturwissenschaftler, ob sich die Diskurse von Politik und Krimis also einander angleichen
David Byrne in der Passionskirche: College Funk, texanische Heimatklänge, brasilianische Rhythmen. So hört es sich an, wenn aus der kindlichen Freude heraus musiziert wird, all das ausprobieren zu können, was einem Spaß macht
An Berlin muss man erst mal glauben: Seit vier Jahren lebt der Musiker Jens Friebe in der Hauptstadt. Mit seinem Debütalbum ist er nun unverhofft zwischen die Fronten der popkulturellen Lager geraten
Eine schrecklich „heile Patchworkfamilie“: Wie Joachim Bessing und Alexa Hennig von Lange vergeblich versuchten, mit einem Myhos aufzuräumen, von dem niemand gehört haben will
„Gib den Leuten, wonach sie verlangen“: Das Amerika, das der letztjährige Booker-Preisträger DBC Pierre in seinem fiesen, unwiderstehlichen und jetzt ins Deutsche übersetzten Roman „Jesus von Texas“ beschreibt, ist uns dank Erfurt und Endemol leider sehr viel näher, als wir wahrhaben wollen
„Kollateralschäden, Mr. Präsident“: Die zweite Staffel der überragenden Fernsehserie „24“ berichtet von dem stillen Bürgerkrieg, den der Feldzug gegen den Terrorismus in den USA auslöst. Gebrochene Helden müssen erfahren, dass die Feinde Amerikas nicht in Erdhöhlen leben, sondern gleich nebenan
Konsum bildet, aber schafft keine Distinktion mehr: Nach dem Relaunch widmet sich das Schweizer Kulturmagazin „Du“ mit dem Themenheft „Gut & billig“ dem Dilemma der bürgerlichen Mittelschicht