Das Burkini-Urteil wirft spannende Fragen auf: Werden nun alle muslimischen Mädchen in Polyesterschläuche gesteckt? Oder anders: Dürfen sie endlich öffentlich schwimmen gehen?
Ein Gericht verpflichtet eine Grundschülerin, am Schwimmunterricht teilzunehmen. Mit einem Ganzkörperbadeanzug sei das auch strenggläubigen Musliminnen zumutbar.
Die ErzieherInnen streiken zu Recht, meint Wissenschaftlerin Liane Pluto. Sie sollen jedes Kind individuell fördern, sind aber selbst prekärer denn je beschäftigt.
Die Wirtschaftsforscherin Astrid Ziegler hat Software-Tools begutachtet, die in Kanada Lohnungleichheit zwischen Frauen und Männern messen. Davon könnten auch deutsche Unternehmer lernen.
Mit einem Schweizer Computerprogramm will von der Leyen jetzt auch die Lohnlücke in deutschen Unternehmen bekämpfen. Aber auf freiwilliger Basis und ohne Gesetz und Quote.
Lohnungerechtigkeiten lassen sich nicht per Gesetz im Handstreich lösen. Aber von der Schröder-Ära bis heute zeigt sich, dass "freiwillige Vereinbarungen" mit der Wirtschaft nicht helfen.
Um der Union etwas entgegenzusetzen, öffnet sich auch die SPD für Gleichstellungspolitik nach skandinavischem Modell. Die Wirtschaft wird Sturm laufen.
PolitikerInnen, DemonstrantInnen und KünstlerInnen. Das Binnen-I war ein Markenzeichen. Inzwischen ist es fast völlig verschwunden. Warum? Eine Umfrage unter taz-AutorInnen.
Wir erleben eine "rhetorische Modernisierung", sagt der Sozialpsychologe Rolf Pohl. Frauen werden kaum noch offen diskriminiert. Doch Männer brauchen weiterhin das Gefühl,
die Mächtigeren zu sein.
Maria Sveland hat das Kunststück geschafft, den feministischen Entwicklungsroman der Siebziger zu modernisieren: In "Bitterfotze" geht es um Fremdbestimmung in der Mutterschaft.
Der Urteilsspruch im Fall Morsal Obeidi erscheint wie der kathartische Schlussakt einer Tragödie. Es ist aber vielmehr das Drama eines jungen Mannes mit übersteigertem Männlichkeitsbild.
Das Absägen von Politikerinnen und genderpolitischen Leuchttürmen hat die SPD immer ganz allein hinbekommen. Deshalb ist Münteferings Quotenforderung auch unglaubwürdig.
Auch Wehrmachtssoldaten haben im Zweiten Weltkrieg Frauen vergewaltigt. Militär und Sexualgewalt sind untrennbar verbunden, sind sich ExpertInnen auf einer Tagung einig.
Zwar will die Kanzlerin im Wahljahr '09 auch Signale an die weibliche Wählerschaft senden. Doch viel fällt ihr dazu offenbar nicht ein. Mehr noch: Sie meidet den Feminismus.
Mit dem neuen Unterhaltsrecht sollen Mütter schneller wieder berufstätig werden. Doch die Berliner Ganztagsschulen sind so schlecht, dass das den Kindern nicht zuzumuten ist.