■ UDF–Vertreter Gumede fordert Beteiligung seiner Organisation an den Parlamentswahlen 1989 / Reaktion anderer UDF–Führer: Lediglich persönliche Meinung Gumedes / Gründungsziele der UDF, alternative Verwaltungsstrukturen aufzubauen, wären damit konterkariert
■ Gewalt im Kampf gegen Apartheid stand im Mittelpunkt der Jahreskonferenz des südafrikanischen Kirchenrates / Der schwarze Pater Frank Chikane ersetzt Beyers Naude als Generalsekretär / Zum ersten Mal Frauen in der Kirchenführung vertreten
■ Schwarze Bevölkerung erfüllt sich selbst ihre Forderung, den 16. Juni zum Feiertag zu machen / Züge, Busse und Schulen blieben leer / Gedenkfeiern ohne größere Zwischenfälle / Nach internationalen Protesten wurden Hunderte von inhaftierten Kindern freigelassen
■ Während die Ultrarechten Südafrikas strikt an den alten Apartheid–Plänen festhalten, weiß man in Bothas Nationaler Partei, daß die „reine“ Apartheid nicht durchzusetzen ist / Nach dem Wahlsieg soll verstärkt das komplizierte und teure „Reformprojekt“ verwirklicht werden, ohne die Kontrolle der Weißen aufzugeben
■ Die militanten Slogans des neugegründeten Jugenddachverbands SAYCO werden vor allem von schwarzen Jugendlichen Südafrikas begeistert aufgenommen SAYCO ist angeblich die größte außerparlamentarische Oppositionsgruppe / Straff geführter Untergrundorganisation werden stalinistische Methoden vorgeworfen
■ Gesprächsthema Nr. 1 in Soweto ist der neue Bungalow, den Winnie Mandela für sich und ihren seit mehr als zwanzig Jahren inhaftierten Ehemann hat bauen lassen
■ Generalsekretär des Gewerkschaftsverbandes COSATU spricht von großem Erfolg des zweitägigen Streiks / Weder Ausnahmezustand noch verstärkte Repressionen konnten den Protest gegen die rassistischen Wahlen unterdrücken / Gespenstische Ruhe in den Straßen
■ Südafrikas Gewerkschaften rufen dazu auf, das Land am Wahltag nächste Woche lahmzulegen / Trotz Verbots zahlreiche Protestkundgebungen zum 1. Mai / Studentendemonstrationen gehen weiter / Gewerkschaftshaus erneut durchsucht
■ Die südafrikanische Nationale Partei, seit fast vierzig Jahren im Amt, hat einen schweren Stand in der Hochburg des ultrarechten Konservativen Dr. Andries Treurnicht / Im Wahlkreis Waterberg in der Provinz Transvaal bestimmen die Buren den Lauf der Dinge / Löwentöter Johannes „Pum“ Lambrecht, Spitzenkandidat der Regierungspartei, fehlen die griffigen Alternativen / Als Befürworter begrenzter „Reformen“ gilt er schon beinahe als Linker
■ Vom Ausnahmezustand und den ständigen Übergriffen der südafrikanischen Sicherheitskräfte lassen sich die Bewohner von Soweto, der Schwarzen–Township bei Johannesburg, nicht einschüchtern / Mit Phantasie und Mut gegen Überwachung
■ Bei den für Mai anstehenden Wahlen für Weiße verbessern sich die Aussichten Bothas weiter, da die beiden ultra–rechten Parteien CP und HNP alle Pläne für eine Zusammenarbeit aufgegeben haben / Alte Streitereien zwischen den Parteiführern / Neonazi vermittelte
■ Aktionen gegen Ausnahmezustand und Verhaftungen / Aufruf erschien trotz Zensur als Anzeige Chefredakteur erreichte einstweilige Verfügung für Rechtmäßigkeit der Anzeige
■ Führender Journalist De Klerk wirft das Handtuch / Er gilt als Befürworter der Reformpolitik / Zwang zur Jubelpropaganda beklagt / Botha über Berichterstattung verärgert / Burische Akademikergruppe fordert beschleunigten Abbau der Apartheid