Reformen in Südafrika unumkehrbar?
Präsident de Klerk kehrt mit US-Präsident Bushs Einschätzung heim, der Reformprozeß sei nicht mehr umkehrbar/ Kritik von rechts und links/ Bedeutung für die Frage der Sanktionen von USA und EG ■ Aus Johannesburg Hans Brandt Nach der dreitägigen USA-Reise des südafrikanischen Präsidenten Frederick de Klerk lautet die zentrale politische Frage in Südafrika: Ist der von de Klerk begonnene Reformprozeß unumkehrbar? De Klerk brachte von seinem Amerika-Trip als Erfolgsmeldung die Einschätzung des US-Präsidenten George Bush mit, daß die Reformen in Südafrika mittlerweile nicht mehr umkehrbar seien. Bei seiner Rückkehr am Mittwoch abend konnte er dies als wichtigsten Erfolg der Gespräche mit der US-Administration seinen Landsleuten mitteilen. Diese Formulierung ist von entscheidender Bedeutung: denn sobald Reformen als unumkehrbar akzeptiert werden und somit die Abschaffung der Apartheid als nicht mehr zu vermeiden eingeschätzt wird, sind die Voraussetzungen dafür geschaffen, daß UNO und EG die verhängten Sanktionen aufheben.
28.9.1990