Joyce Carol Oates hat mit „Blond“ die bislang glaubwürdigste Biografie über Marilyn Monroe geschrieben – und zugleich perfekte Fiktion. Das Buch ist auch eine Studie einer verletzten, schönen Oberfläche: Dorian Gray im Spiegel von Hollywoodvon HARALD FRICKE
Für Berlin hat zeitgenössische Kunst nur Eventcharakter, um Sammler und Museumsleiter während der Messe „art forum“ zu unterhalten. Wo die Solidarität fehlt, bleibt am Ende Picasso. Ein Rundgang
Die Messe ist auch nur ein Medium unter anderen: Am Rande des art forum präsentiert das Podewil Malerei im handlichen Format, und die Video-Lounge „no vacancies“ hat Platz für 15 kurze Filme
Die Ausstellung „Apocalypse“ in der Londoner Royal Academy bemüht sich um einen verfeinerten Ausdruck der Schrecken, die in der Gesellschaft schlummern. In der Nachfolge der erhabenen Schauer setzt ihr Macher Norman Rosenthal auf die Reizmittel eines Kunst gewordenen Gruselkabinetts
Die Wucht liegt in der Wiederholung: John Cale liebt den Zustand, in dem die Songs in höhere Mechanik übergehen, als würde das Klavier auf dem Pianisten spielen. Zu mitternächtlicher Stunde arbeitete der Musiker im Berliner Ensemble an seinem Material, ganz ohne Velvet-Underground-Songs
Das Leid im Allgemeinen: Bis September macht Yoko Onos Installation „Freight Train“ auf dem Berliner Schloßplatz Station. Der Lichterwaggon zieht die Aufmerksamkeit der Hobbyknipser auf sich – und die unterschiedlichsten Interpretationen
Die Fotografin Lucinda Devlin beschäftigt sich mit Orten, an denen Öffentlichkeit auseinander fällt. Dazu gehören auch die Hinrichtungszellen in US-Gefängnissen, die im Berliner daad gezeigt werden
Drei Jahre „Jungle World“ – die linke Berliner Wochenzeitung setzt nach dem Motto „Links liest länger“ auf Schwerpunktberichterstattung und hätte nichts dagegen, eine alternative „Le Monde diplomatique“ zu werden
Stellvertretende Systemfehler: Der österreichische Konzeptkünstler Oliver Ressler stellt im Künstlerhaus Bethanien sein Anti-Expo-Projekt „Nachhaltige Propaganda“ vor