Auf dem 11. Art Forum, das heute beginnt, dominieren die 70er-Jahre – was den Stil der Kunst und das Alter der meisten Künstler angeht. In dieser Rückbesinnung zeigt sich auch ein gewachsenes Interesse an der Politik von damals
D‘Annunzio als Vorreiter des Lifestyle-Journalismus: Für seinen Film „D‘Annunzios Höhle“ (Forum) besuchte Heinz Emigholz mit vier Filmteams das Haus des Dichters, um den Wahnsinn von innen spürbar zu machen. Ein Gespräch mit Heinz Emigholz über seinen Film und die Ästhetisierung des Politischen
Terrorism sucks, celebrity rules: Robert Stones Dokumentarfilm „Neverland“ erinnert im Forum an die US-Terror-Medienhysterie der Siebziger und die Entführung der Verlegertochter Patty Hearst
Zwei Filme widmen sich der Obdachlosigkeit und der Stadt: „Trollywood“ (Panorama) von Madeleine Farley und „El tren blanco“ (Forum) von einem argentinischen Filmemacherkollektiv
Die Kunst-Werke wollen in ihrer Ausstellung zur RAF nur Kunst zeigen und die inhaltliche Einordnung anderen überlassen. Konsequente Beschränkung oder verpasste Aufklärung? Zwei Meinungenvon HARALD FRICKE
Stanislaw Mucha trifft in „Absolut Warhola“ (So, 21.45 Uhr, 3sat) Warhols Verwandte. Die können zwar nicht viel mit dem „größten Sohn“ des Dorfes anfangen. Irgendwie stolz sind sie aber trotzdem
Gebrauchsanweisungen für den Körper jenseits von Rassenfragen: Die Zeichnungen von Jean-Michel Basquiat in der Galerie Pictureshow suchen den Weg unter die Haut, wo alle Menschen gleich sind
Stimme als Kompass: Der Schriftsteller D. Holland-Moritz schreibt Fiktionen eines Alltags, der sich aus Sound und Sprache zusammensetzt. Seine „Prosalieder“ lässt er mit Computer und Gitarre begleiten
Stellvertretende Systemfehler: Der österreichische Konzeptkünstler Oliver Ressler stellt im Künstlerhaus Bethanien sein Anti-Expo-Projekt „Nachhaltige Propaganda“ vor
Wenn die Hohepriesterin weibliches Unglück und schlechte Liebe besingt und Aktentaschen kleine Schweinereiche verbergen: Mariola Brillowska mit ihrer multimedialen Performance „Symmetrie und Schönheit“ in der Kunsthalle von Luckenwalde ■ Von Harald Fricke