Ein seltsames Buch, das Offenbarung, Selbstbefragung und Schuld-und-Scham-Debatte genauso sein soll wie es seinen Stoff poetisch arrangiert: Günter Grass erzählt in „Beim Häuten der Zwiebel“ von seinem Leben zwischen den Jahren 1939 und 1959
Eine erhöhte Aufmerksamkeit für die vielen nicht so bedeutenden literarischen Preise? Ein größeres Interesse an Literatur, in der das jugoslawische Dilemma eine Rolle spielt? Was aus der Debatte um Peter Handke und den Heine-Preis folgen könnte
Die Debatte um den Heine-Preis (1): Peter Handke nimmt zu den Vorwürfen gegen ihn Stellung, setzt auf „dritte Dinge“ und hofft, „die schlimmen oder vergifteten Worte“ mögen die Sprache verlassen
Das Haltbarkeitsfeuilleton schlägt zurück: Ein Kultur- und Richtungsstreit in der Literaturkritik, ausgelöst durch Volker Weidermanns Buch „Lichtjahre“
Ein Roman, der nie erscheint, ein Verleger und sein Autor, die trotzdem an den Roman glauben, und ein Scheitern, das zu dem wohlgelittensten in der deutschen Nachkriegsliteratur gehört: Der Briefwechsel von Wolfgang Koeppen und Siegfried Unseld
Die Umsatzzahlen stagnieren, aber die Stimmung ist deutlich besser geworden: Auf der Frankfurter Buchmesse war viel vom Aufbruch zu neuen Märkten die Rede. Dabei mutieren vor allem Zeitungsverlage immer mehr zu Gemischtwarenläden
„Umso länger 1989/90 zurückliegt, umso klarer erkenne ich die Zäsur, die dieses Datum bedeutet“: Ein Gespräch mit Ingo Schulze über seinen neuen Roman „Neue Leben“, seine Schwierigkeiten, über die DDR zu schreiben, und die Möglichkeiten, sich als Schriftsteller politisch zu engagieren
Die schmetternden Jas und entsetzten Neins eines sehr ruhig gewordenen Literaturkritikers und fleißigen Buchproduzenten: Bei der Buchvorstellung von Uwe Wittstocks Reich-Ranicki-Biografie „Geschichte eines Lebens“ in Berlin gab Marcel Reich-Ranicki wie eh und je den publikumswirksamen Unterhalter
Ein Gespräch mit dem ungarischen Schriftsteller Imre Kertész über die Verfilmung seines „Romans eines Schicksallosen“, die Schwierigkeiten beim Drehbuchschreiben und die Missverständnisse, die es bei der Rezeption von „Fateless“ gegeben hat
Literatur des Übergangs, kühl, raffiniert und ernsthaft: Rainer Merkel, Martina Hefter und Claudia Klischat sorgen mit ihren Büchern für die Ehrenrettung der jungen deutschen Gegenwartsliteratur
Kein Trash, viel Seriosität und ein Uwe Tellkamp, der von seiner professionellen Fan-Gemeinde innigst umarmt und ikonisiert wurde: Die diesjährige Leipziger Buchmesse war eine unspektakuläre, nicht wirklich zwingende Ausgabe und trotzdem erfolgreich und außergewöhnlich gut besucht