Die Ausstellung „Nordlichter“ in Hannover zeigt künstlerische Suchbewegungen, bei denen es nicht selten um das Fremde im Vertrauten geht. Das „Nordische als Vorstellungsraum“, wie es der Bremer Kunstprofessor Michael Glasmeier einfordert, zeigt sich in Hannover allerdings nicht
Kenntnisse des Niederdeutschen gehen dramatisch zurück: Nur ein Drittel der Norddeutschen beherrschen noch aktiv das Plattdeutsche. Schreiben können es nur zwei Prozent. Das ergab eine neue Umfrage des Bremer „Instituts för nedderdüütsch Spraak“
Der handwerklich exzellente Karikaturist Manfred Deix ist längst akzeptiert als aquarellierender Nestbeschmutzer. Es geht gegen den heuchlerischen Katholizismus, verlogene Politik, bumsfidelen Militarismus und ein unkritisches Verhältnis zur NS-Vergangenheit
Wer übt warum welche Macht aus – und wie wirkt sich das auf den Einzelnen aus? Der Niederländer Aernout Mik übersetzt gesellschaftliche Psychosen in metaphorische Szenen und projiziert diese in Rauminstallationen – derzeit zu begehen im Kunstverein Hannover
Intendant Wilfried Schulz lässt in seiner letzten Saison am Schauspiel Hannover vor allem alte, kanonische Stücke auf die Bühne. Die sind in seinem Sinne inszeniert: Die ganze Spannweite der Gesellschaft unter einem Dach – als aufmerksames Miteinander
Über die Schwierigkeiten, den Geburtstag eines Verwaltungskonstruktes gebührend zu feiern: Ersonnen hat den Liederabend „Wir sind Niedersachsen“ ausgerechnet eine Bremerin
Stevie Schulze macht Videoclips für Bands, die kein Geld für dicke Produktionen in fernen Ländern haben. Gedreht wird in Schulzes Wohnung in Bremen und das Low-Budget-Prinzip funktioniert, weil das Netzwerk vor Ort stimmt. Jetzt hat es der Clip der „Trashmonkeys“ ins Programm von MTV geschafft
Zwischen einem zwei- und dreistündigen Vortrag fand Bazon Brock Zeit, ein Exklusiv-Referat ins Mikrofon der taz-nord hinein zu halten – dabei ständig Schokolade in sich hineinstopfend und kuliblaue Ornamente auf den Tisch malend. Auszüge des Interview-Versuchs von Jens Fischer
Lizenz zum Dauerreden: In der Hannoveraner Kestnergesellschaft setzt sich der Quer- und Vordenker Bazon Brock zum 70. Geburtstag selbst ein Denkmal. Er wünscht sich für die Kunst ein mündiges Publikum. Das aber betet ihn lieber ehrfürchtig an
Hannover ist Regierungssitz und Messestadt, es gibt den Fußballverein Hannover 96 und die Welfenprinzen. Doch die Stadt ist mit drei bedeutenden Museen auch ein Hort der schönen Künste
Hamburg, Hannover, Lüneburg, Göttingen: Seit dem Streik der Müllabfuhr wissen etliche Städte im Norden, was Dreck heißt. Mit dem Ende des Streiks in Hamburg startet in der Hansestadt heute das große Reinemachen und auch in den niedersächsischen Städten wird der Müll wieder abgefahren. Mit dem Ausnahmezustand verschwinden auch die außergewöhnlichen Stadtansichten, die der Müll produzierte. Ein Blick zurück von Mauricio Bustamante (Fotos) und Jens Fischer (Text)
Alles sehr tanzbar und traurig: Depeche Mode ist wieder auf Tour. Auf den Schwingen ihrer Klagehymnen können der Bub aus St. Pauli und der arrivierte Geschäftsmann aus Blankenese gleichermaßen tief in sich hinab tauchen, peinigende Dämonen entdecken und meinen, eine verirrte Seele zu sein
Kochen ist Kunst, die inszenierte Speisegesellschaft eine Plastik, die Speise ein Bild. Der Hannoveraner Plastiker Dieter Froelich tourt mit seinem „Gastmahl der Restauration a.a.O.“ durch Norddeutschland. Die Zutaten: Ein VW-Bus, Gaskocher, Heilsarmee-Töpfe
In Berlin sind Tag für Tag Zollteams unterwegs, die Schwarzarbeiter auf Baustellen oder in Kneipen aufspüren sollen. Die Fahnder kämpfen dabei gegen absurde Geschichten – und den eigenen Frust