Ist die journalistische Kriegsberichterstattung zur Tatort-Alternative verkommen? Das Symposion „Gegenbilder“ der Muthesius Kunsthochschule in Kiel fragt nach abweichenden Strategien der Kriegsdarstellung. Ein Gespräch mit der Intendantin, Petra-Maria Meyer
„Ich möchte Töne herstellen, die ich selbst noch nie gehört habe – ganz egoistisch.“ Der Hamburger Asmus Tietchens gilt als Wegbereiter der Konkreten Musik. Sein Ehrgeiz ist es, noch nie gehörte Geräusche in seinen Stücken festzuhalten. Dafür nimmt er auch ein sehr bescheidenes Leben in Kauf
Bei der Rieseberg-Konferenz treffen sich alte Gewerkschaftler zum Gespräch über Wiederaufbau und Vergangenheitsbewältigung nach 1945. Dabei will man die Zeitzeugen hören – und sich der eigenen Geschichte vergewissern
Die dänischen Rechtspopulisten werfen Günter Grass Gesetzesumgehung bei der Anmietung seines Ferienhauses vor. Ein guter Anlass, sich vom Andersen-Idyllen-Dänemark zu verabschieden
Während in Israel Krieg herrscht, trifft sich eine Gruppe israelischer und palästinensischer LehrerInnen in Braunschweig, um über ein gemeinsames Schulbuch zu beraten. Sie wollen „die Geschichte abrüsten“. Gegen die Kritik ihrer Landsleute und gegen den Widerstand der israelischen Regierung
Engagement oder weiter Kellnern? Das Vorsprechen bei der zentralen Bühnenvermittlung (ZBF) ist für Schauspieler der entscheidende Moment. Den Gesetzen des Marktes muss dabei auch die ZBF gehorchen. Ein Besuch vor Ort
1943 hat die Norddeutsche Affinerie den Anordnungen der Nationalsozialisten getrotzt und Bronzefiguren aus dem Reichstag vor dem Einschmelzen gerettet. Nach dem Krieg wollte sie niemand haben, schließlich landeten sie im Depot. Jetzt möchte das Unternehmen sie nach Hamburg zurückholen
Am 20. Jahrestag des Unfalls von Tschernobyl ist das Erbe der Atomkraftgegner heftig umkämpft. Ein Gespräch mit Lars Jessen, Regisseur und Chronist der Anti-Atomkraft-Bewegung, über den Pragmatismus der Mütter, die Alpträume der Kinder und den Sarkasmus der Väter, die Recht behalten hatten
Schon vor der Vogelgrippe hat Matthias Göritz einen Roman über den Ausbruch einer Epidemie auf einer Gänsemastfarm geschrieben. Ein Gespräch mit dem Schriftsteller über das Tabu der industriellen Geflügelproduktion und den Symbolwert des Vogels als Mittler zwischen Himmel und Erde
Bertolt Brecht als Beobachter am Berliner Boxring, Pier Paolo Pasolini als Rechtsaußen in der römischen Vorstadt und Vicki Baum im Fitnessstudio der 20er Jahre: Die Ausstellung „SportsGeist – Dichter in Bewegung“ in Lübeck nimmt sich der ambivalenten Beziehung von Sport und Geist an
Vom Guten der Naivität und dem Wunsch, etwas Kleines zu sagen: Ein Gespräch mit der israelischen Regisseurin Dedi Baron, die „Romeo und Julia“ als türkisch-deutschen Konflikt am Kieler Theater inszeniert hat
Die Erfindung des Containers hat nicht nur die Häfen revolutioniert, sagt der Kulturwissenschaftler Alexander Klose. Egal, ob Wohn- oder Flüchtlingsbox: „Darin steckt ein Organisationsprinzip, das charakteristisch ist für unsere Zeit“
Ein Gespräch mit dem Schriftsteller Adolf Muschg über die Notwendigkeit einer philosophischen Revolution, die Beweglichkeit der Identität und europäische Bewusstseinsbildung
Buhen, Türknallen, Reclam lesen? Wie zeigt der Theatergänger sein Missfallen? Und wie besser nicht? Ein Blick in die Praxis mit dem Bremer Schauspieler Guido Gallmann
„An Literatur bin ich nicht mehr interessiert“: In der Gesellschaft für Aktuelle Kunst (GAK) ist der akustische Nachlass von Rolf Dieter Brinkmann zu hören
Thirza Bruncken inszeniert am Schauspielhaus Arnolt Bronnens „Geburt der Jugend“: Als Studie einer Revolte, die sich schließlich gegen ihre Urheber wendet – und als Tour de Force für Schauspieler und Publikum. Die nahmen die Herausforderung unterschiedlich gut
Lenz‘ „Hofmeister“ im Schauspielhaus: Solide Schauspielkunst, aber wenige Lichtmomente in einer Inszenierung mit Schlag zum Melodram. Detlev Greisner tröstet als verbohrter Schulmeister