■ SPD und CDU verpflichten ihre 1.100 KandidatInnen für Abgeordnetenhaus und BVVen zur Stasi-Überprüfung. Zwei SPD-Kreisvorsitzende kritisieren dies als Shownummer
■ Die grüne Fraktionsvorsitzende Renate Künast fordert, Friedenspolitik in den Mittelpunkt des Europawahlkampfes zu rücken: „Wer sich zurückzieht oder nicht wählt, schadet sich selbst“
■ Die frühere Berliner Umweltsenatorin Michaele Schreyer gilt als chancenreiche Anwärterin auf den ersten grünen EU-Kommissions-Posten. Vor der Ernennung stehen noch einige Unwägbarkeiten.
■ Die grüne Linke organisiert sich eine Woche nach dem Kosovo-Beschluß nur äußerst schleppend. Kreuzberg wird statt Europawahlkampf eine Anti-Kriegs-Kampagne starten
■ Die Berliner Grünen rechnen nicht damit, daß es nach dem grünen Sonderparteitag zum Kosovo-Krieg viele Austritte gibt. Selbst entschiedene Kriegsgegner wollen bleiben
■ Grüne ziehen mit Fraktionschefin Renate Künast an der Spitze in den Wahlkampf, Michaele Schreyer, Wolfgang Wieland und Sibyll Klotz sind auf vorderen Plätzen. Spektakuläres Ergebnis für Nachwuchstalent Özcan Mutlu
■ Die Abgeordnete Ida Schillen bewirbt sich überraschend um die grüne Spitzenkandidatur. Im knappen Rennen zwischen Künast und Schreyer könnte sie Künast Stimmen wegnehmen. Kosovo-Krieg wird zur Gretchenfrage
■ Landesvorstand legt Parteitagsantrag für eine befristete Feuerpause vor. Drei Anträge der Linken fordern Ende der Kämpfe und Verurteilung der Nato-Selbstmandatierung
■ CDU und SPD beschließen heute im Abgeordnetenhaus die Einführung von verdachtsunabhängigen Polizeikontrollen und eines Freiwilligen Polizeidienstes. Ein Gegenantrag von PDS und Grünen ist chancenlos
■ Der Verfassungsschutzbericht 1998 stellt einen Zuwachs bei rechtsextremistischen Gruppierungen fest. Linksextremistische Straftaten gingen um 30 Prozent zurück
Die frühere Bundesvorstandssprecherin der Grünen, Regina Michalik, kandidiert als Berliner Parteisprecherin. Die 41jährige Diplompsychologin gilt als hartnäckig, konfliktfreudig und vermittelnd – eine Rolle, die sie auch in der Debatte um den Kosovo-Krieg einnimmt ■ Von Dorothee Winden