Die gefährliche Stimme des besseren Amerika: Joan Baez im Berliner Tempodrom. Mit 65 Jahren attraktiv ergraut, interpretierte sie, nein, zerstörte sie in alter Frische die besten Songs ihrer toten wie auch lebenden Kollegen
Musikspezialisten und Indiepuristen verachten ihn, auch sind seine letzten beiden Alben nicht die besten. Trotzdem gewann der New Yorker Singer und Songwriter Adam Green am Freitagabend im Tempodrom wieder einmal die Herzen (fast) aller Berliner
Boygroup, Familiensoap, Rockgesten: Bloß das Publikum von Marc Terenzi kreischt noch immer präpubertär und zeigt zu viel Eifer für die Simulation des echten Rockkonzerts
Die Echo-Verleihung im Estrel Convention Center war ein Glamourvernichter, der Dresscode erinnerte an C & A, und zu Beginn wurde mit der Auszeichnung für Christina Stürmer als erfolgreichste nationale Künstlerin der Anschluss Österreichs vollzogen
Was verbindet ein Berliner Labelnetzwerk mit den nordischen Botschaften? Die Norwegerpullover der Musiker? Irgendwann während des Auftritts von Cooperative Music im Felleshus wurde das egal, als nur noch die Musik zählte
Bloß keine Liste anlegen: Lesebühnentexte machen Spaß, man sollte nur sparsamer damit umgehen oder mehr Erfahrung reinpumpen. Denn das Genre neigt zu Wiederholungen und Redundanz, wie zwei neue Bücher zeigen
„Tintenfischalarm“ (Panorama) verfolgt den Kampf gegen die Zwei-Geschlechter-Norm. Dank der Hauptperson mit oberösterreichischem Kampfgeist und Dialekt ein mitreißendes Unternehmen
Mit ihrer Band „Ich & Ich“ steht Ex-Ideal-Frontfrau Annette Humpe nach über 20 Jahren wieder auf der Bühne. Beim Konzert im Kesselhaus erlösten aber nur die alten Hits von allzu gut geöltem Soulpop
Das „Kantomias“-Hörspiel von P. R. Kantate, Paul Plamper und Robert Ohm ist ein Stück Kreuzberger Comic-Fantasy, dessen rappeliger Sprachwitz durchaus zu Kinderzimmerklassikern wie „Hey, hey, Wicki“ oder „Timm Thaler“ passt
Es war eine schöne Zusammenfassung des „Wer sind die neuen Franz Ferdinand?“-Musikjahres 2005, als Sarah Kuttner am Samstag im Rahmen ihrer „Kuttner on Ice“-Serie in der Columbiahalle Art Brut, The Coral und Maximo Park präsentierte. Nur vom Crowdcrawling verstand das Publikum nichts