Der Wettbewerb der Berlinale favorisierte das politische Kino – zeichnete aber leider vor allem dessen allzu selbstgewisse oder grundanständige Spielarten aus. Der deutsche Film gehörte dagegen zu den erfreulichen Seiten des Festivals – immerhin
Heute beginnt die 56. Berlinale – mit besonders vielen deutschen Filmen. Jenseits des damit verbundenen Hypes können Filme wie Detlev Bucks „Knallhart“ oder Valerie Grisebachs „Sehnsucht“ vor allem eines: das Bekannte und Alltägliche neu entdecken
Für Kubaner ist dieses Festival ein Fensterzur Welt, für europäische Filmkritiker so etwas wie eine Zeitreise – auf Kuba ist das Kino noch Unterhaltungsmedium Nummer eins. Gemischte Eindrücke vom 27. Filmfestival in Havanna
Was passiert am Rand der Gesellschaft, dort wo Armut und Arbeitslosigkeit Alltag sind? Die belgischen Regisseure Jean-Pierre und Luc Dardenne erzählen von Figuren, denen keine Hoffnung bleibt – so auch in ihrem neuen, herausragenden Film „L’enfant“
Unablässiges Schillern, unablässiges Pulsieren: Dass „Tropical Malady“, der dritte Langfilm des thailändischen Filmemachers und Videokünstlers Apichatpong Weerasethakul, ins Kino kommt, ist ein Glücksfall. Denn selten betört ein Film so wie dieser
Der Mut der Jury und nicht zuletzt das ausgeprägte Gespür für den asiatischen Film hat der diesjährigen Biennale in Venedig ihren eigenen Charme bewahrt. Doch der Druck populistischer Programmvorgaben und der Größenwahn einer nationalistisch gesinnten Kulturpolitik war auch hier zu spüren
Wohin will diese rasende Kamera? Ins Freie oder in den Transitraum? Analog zur unsicheren Identität seiner Hauptfiguren lässt der argentinische Regisseur Daniel Burma in seinem Film „El abrazo partido“ („Die gespaltene Umarmung“) die Bilder wirbeln
Die Toleranz reicht bis zum nächsten Schwerthieb: Ridley Scott hat mit „Königreich der Himmel“ seine Version der Kreuzzüge gedreht. Neue Einfälle hat Scott freilich nur in Maßen. Und wo die Gewalt sich nicht bis zum Delirium steigert, stumpft sie ab
Kaum ein Regisseur verstößt so sanftmütig gegen die Filmgrammatik und dreht dabei so hypnotische Filme wie der Thailänder Apichatpong Weerasethakul. Das Filmfestival Visions du Réel im schweizerischen Nyon widmet ihm zurzeit eine Werkschau
Heute beginnen die Filmfestspiele in Berlin: Im Programm haben sich die Verwerfungen der Gegenwart und Vergangenheit einen festen Platz gesichert – schließlich ist Berlinale-Chef Dieter Kosslick ein erklärter Freund des engagierten Kinos
Lost in Cinemascope: Wong Kar-Wais betörend schöner Film „2046“ ist endlich im Kino. Ein Gespräch mit dem Regisseur aus Hongkong – über die Farbe Grün, die Vorzüge des Breitwandformats und über fiktive Figuren, die zu Besuch vorbeischauen
Der Beleidigte rückt auf in die Sprecherposition: Theo van Gogh war kein neurechter Tabubrecher, sondern vielmehr ein Provokateur, dessen Respektlosigkeit die Diskurse durcheinander brachte
Die hedonistischen Diebe sind zurück und betreiben Stilkonkurrenz: Steven Soderbergh dreht mit „Ocean’s Twelve“ die Fortsetzung von „Ocean’s Eleven“ (2001). Diesmal rauben Danny Ocean und seine Crew Kunstschätze in Amsterdam und Rom
Einst als Allheilmittel homosexueller Emanzipation gepriesen, hat Outing viel von seiner Kraft eingebüßt: Die Bedingungen der Sichtbarkeit sexueller Identität haben sich verändert. Und der Bekenntniszwang stützt die Vorstellung einer zweigeschlechtlichen Welt stärker als frivoles Verhalten
Volker Schlöndorff hat mit „Der neunte Tag“ einen Film gedreht, der die Sicht eines KZ-Häftlings nachzuahmen versucht. Ein Gespräch mit dem Regisseur über Geschichte und Fiktion, vermeintliche Darstellungstabus und entschleunigte Bilder
In „La mala educación“ legt Pedro Almodóvar die Wege seiner Figuren, ihrer Taten und Wünsche wieder als ein kunstvolles Labyrinth an. Doch die Verführungskraft bleibt auf der Strecke
Mit dem Film „Vera Drake“ von Mike Leigh wurde in Venedig das solide Erzählkino ausgezeichnet. Es bildete die Ausnahme in einem Festival, das als eines der Extreme in die Annalen eingehen wird