Heute Abend wird „Deutschland“ um einen „Superstar“ reicher sein. Sehen, zuhören, verstehen: Ein kleiner Rückblick auf die perfekteste Verwertungskette der TV-Geschichte im Spiegel des Feuilletons
MTV mausert sich immer mehr zur Abspielstation schlauer Unterhaltungsformate – und schickt die Zeichentrickfiguren Ace Anderson und Dick Kowalski als „Funky Cops“ mitten hinein in das verwirrende Zeichensystem der Popkultur (23.00 Uhr)
In jedem „Tatort“ spielen sie wichtige Nebenrollen, charakterisieren die Kommissare oder werden einfach nur vorgeführt: die Dienstwagen („Tatort – Die Liebe und ihr Preis“, 20.15 Uhr, ARD)
Bernd ist ein Kastenbrot ohne Illusionen und mit Tränensäcken. Als Hobby sammelt er „besonders langweilige Steine“ – und hoffentlich bald auch TV-Preise („Bravo Bernd“, täglich 20.55 Uhr, KiKa)
„Deutschland sucht den Superstar“ (19.10 Uhr, RTL) erzielt endlich die Hysterie, auf die die Sendung angelegt ist – die Mischung aus Blut, Schweiß und Tränen beschert den Machern Quotenrekorde
Das Konzept der „großen Samstagabendshow“ hat sich längst überlebt. Mit „Wetten, dass …?!“ jedoch lebt das Phänomen fort – und kämpft auf verlorenem Posten um Relevanz (20.15 Uhr, ZDF)
Vor zwanzig Jahren erzählte das ZDF Fernsehanfängern ein letztes Mal „Neues aus Uhlenbusch“: Nachruf auf einen sozialen Realismus, für den es im heutigen Kinderfernsehen keinen Platz mehr gibt
Seit 13 Jahren erzählt uns das ZDF Heimatgeschichten rund ums „Forsthaus Falkenau“ (19.25 Uhr). Die erstaunlich langlebige Sendung mit dem Oberförster bietet überschaubare Identifikationsangebote und ist ein Hort restaurativer Behaglichkeit
Der erste Fall der neuen NDR-„Tatort“-Kommissarin Charlotte Lindholm führt geradewegs aufs platte Land in den Kreis Vechta und dringt dort tief ins Mark dörflicher Sozialstrukturen ein (ARD, 20.15 Uhr)