Let‘s play identity: Zaghaft erst sind die Versuche des neuen serbischen Theaters, Anschluss an das europäische Drama zu finden. Eindrücke von einer Reise nach Novi Sad – zum Theaterfestival Sterijino pozorje, das einst die Kultur eines Landes stärken sollte, das es heute nicht mehr gibt: Jugoslawien
Auch wer den Kontext der Künstler versteht, kann von der Bedeutung ihrer Arbeiten enttäuscht sein: das Theaterprogramm des Berliner DisORIENTation-Festivals
Praktikable und weniger praktikable Modelle von Leben und Sterben: Ein Zwischenbericht vom Festival Theater der Welt, das mit der Aufführung „Apocalipse 1,11“ in einem Gefängnis begann
Überall winke, winke machen: In zehn Jahren Intendanz hat Peter Eschberg das Frankfurter Theater zur Marginalie gemacht. Nun will die neue Leiterin Elisabeth Schweeger das Politische zurückholen. Doch zum Saisonbeginn gab es statt Experimenten jenseits des Sprechtheaters eher Häppchenkultur
Zukunftsvisionen postfordistischer Junkies: René Polleschs Theaterstücke reflektieren das Leben im Netzkapitalismus. Ein Dramatiker möchte der Autor trotzdem nicht sein. In Berlin inszenierte er gerade seine jüngste „Heidi Hoh“-Folge
Viele kunstfertige Inszenierungen, aber nur wenig Neues: Das Theatertreffen 2001 war eine Feier des alten Westberlins. Neue Formen und junges Theater dagegen gab es vor allem bei der Experimenta in Frankfurt und beim „reich & berühmt“-Festival
Heilung durch Bach: Der norwegische Schriftsteller Jon Fosse, in Frankreich schon als „Beckett des 21. Jahrhunderts“ gefeiert, wird in der nächsten Spielzeit auch auf deutschen Bühnen zu den meistgespielten Newcomern zählen. Seine Stücke entsprechen dem neuen Bedürfnis nach lyrischer Kargheit
Krisen-Jetset, Arte-Aufträge und „Fit for Fun“ im schäbigen Gemischtwarenladen. Wie die Wirklichkeit auf der Bühne zur polemischen Farce werden kann. Die Uraufführung von Falk Richters „Peace“ an der Berliner Schaubühne macht aus dem Krieg in Ex-Jugoslawien eine deutsche Journalistensatire
Besser gemeint als gemacht: Die ersten drei Theaterpremieren an der Berliner Schaubühne konnten das Verhältnis von Politik und Theater nicht neu definieren ■ Von Christiane Kühl
Bis in die Siebziger war das Barrio Reus Zentrum jüdischen Lebens in Montevideo. Heute leuchtet dort Mischa Kuballs Installation „greenlight“. Das Goethe-Institut ist's ebenso zufrieden wie die Bewohner des ersten Arbeiterviertels Südamerikas ■ Von Christiane Kühl
Welcome to the next level“: Die japanische Performance-Gruppe Dump Type bombardiert den Zuschauer schmerzhaft mit visuellen, akustischen und elektronischen Daten und spricht doch von der Schönheit des Informationszeitalters ■ Von Christiane Kühl
Wer vorzeitig ging, schloss leise und höflich die Türe: Thomas Bischoff, neuer Hausregisseur der Berliner Volksbühne, inszenierte Hans Henny Jahnn mit einer Aura des Hehren. Goodbye to Publikumseinmischung am Rosa-Luxemburg-Platz ■ Von Christiane Kühl
Zehn Jahre nach Mauerfall und Erwachsenwerden will Leander Haußmann mit seinem Filmdebüt „Sonnenallee“ seine Jugend in Ostberlin endlich auch mal so sehen, wie jeder seine Jugend will: cool, bunt und lustig. Endlich Schluss mit Grau! DDR in Farbe! ■ Von Christiane Kühl
Bungee-Sex ist lustig, aber nicht befriedigend. Die Uraufführung von Robert Lepages multidisziplinärem technologischem Cabaret „Zulu Time“ beim Theater Spektakel in Zürich zeigt, dass das Ganze auch weniger als die Summe seiner Teile sein kann ■ Von Christiane Kühl
Auch eine Hamburger Schule: Jung und erfolgreich sind die Theatermacher Matthias von Hartz, Falk Richter, Bernd Stegemann, Nicolas Stemann und Sandra Strunz. Sie finden, daß Jungsein ohne Rebellion geht, Berlin am Ende und Theater schneller als das Leben ist ■ Von Christiane Kühl