Praktikable und weniger praktikable Modelle von Leben und Sterben: Ein Zwischenbericht vom Festival Theater der Welt, das mit der Aufführung „Apocalipse 1,11“ in einem Gefängnis begann
Paradoxer VW Scirocco: Der Theaterregisseur Janec Müller möchte die Neunzigerjahre der DDR in Anlehnung an die Achtzigerjahre der BRD erklären – „Product Placement“ am Theaterhaus Weimar
Medienprofis unter sich: Nachdem Christoph Schlingensief Kolumnenautor der „FAZ“ war, folgt mit „Rosebud“ an der Berliner Volksbühne eine Kolportage aufs Zeitungmachen in Zeiten von Gentechnik
Überall winke, winke machen: In zehn Jahren Intendanz hat Peter Eschberg das Frankfurter Theater zur Marginalie gemacht. Nun will die neue Leiterin Elisabeth Schweeger das Politische zurückholen. Doch zum Saisonbeginn gab es statt Experimenten jenseits des Sprechtheaters eher Häppchenkultur
Nummernrevue mit großartigen Momenten, aber ohne Subtext und paradiesische Verheißungen: Christoph Marthaler inszeniert „Die Zehn Gebote“ nach Raffaele Viviani an der Berliner Volksbühne
Lange nach der Apokalypse – so lange, dass man gar nicht mehr weiß, ob sie eigentlich stattfand – ist das Konkreteste die Paranoia. Alles draußen ist gefährlich. Da preist die Performancegruppe Gob Squad „The Great Outdoors“ im Podewil
Eine Terrorismusfarce und andere Premieren mit tödlichem Ausgang: Martin McDonaghs „Der Leutnant von Inishmore“ unter der Regie von Jan Jochymski und Michael Thalheimers „Emilia Galotti“ eröffneten die Spielzeit am Deutschen Theater in Berlin
Ausrufungszeichen, Ausrufungszeichen, Ausrufungszeichen: Konstanze Lauterbach inszeniert am Deutschen Theater „Die Bluthochzeit“ von Federico García Lorca als poetisch bewegten Bilderbogen
Alles schon mal da gewesen, doch es funktioniert: Beim deutschen Gastspiel des „Woyzeck“ am Berliner Ensemble beeindruckt die Zusammenarbeit des Kältetechnikers Bob Wilson mit dem melancholischen Musiker Tom Waits durchaus ein weiteres Mal
In Zürich wurde Wole Soyinkas Politgroteske „King Baabu“ zum ersten Mal in Europa aufgeführt. Der Skandal des Stück liegt – recht besehen – in der Vergegenwärtigung seiner Produktionsbedingungen
Salzstreuer in Salzburg und andere Ungeheuerlichkeiten: Die Londoner Gruppe Primitive Science pflegt die Konstruktion des Geheimnisvollen. Bei den Salzburger Festspielen wird ihr – selbstredend unergründliches – „Invisible College“ uraufgeführt
Zukunftsvisionen postfordistischer Junkies: René Polleschs Theaterstücke reflektieren das Leben im Netzkapitalismus. Ein Dramatiker möchte der Autor trotzdem nicht sein. In Berlin inszenierte er gerade seine jüngste „Heidi Hoh“-Folge
Durchschnittsmenschen in amerikanischen Durchschnittsstädten, wo vom Leben wie einer Gebrauchsanweisung gesprochen wird – und dazu ein Realist, der keinen Realismus mag: Richard Maxwell kommt mit„Boxing 2000“ von New York nach Berlin