Als Autor, Produzent und Vermarkter war Hans-Joachim Berendt der wichtigste Fürsprecher des Jazz in Deutschland. Und weil er Jazz liebte, stellte er sich in den 50er-Jahren gegen Adorno, dessen Musiktheorie er einen Mangel an Sensualität vorwarf ■ Von Christian Broecking
Vom Aufsteiger zur Integrationsfigur: Wynton Marsalis swingt ins 21. Jahrhundert, begleitet von Ehrungen und einer Veröffentlichungsoffensive. Sein Jazz zur Zeit hat die Domänen der Hochkultur erobert ■ Von Christian Broecking
■ Manche hielten sie für das Animiermädel, anderen passte sie nicht ins Format, unterwegs war sie trotzdem immer: Die Jazzsängerin Dianne Reeves über Wege, Wurzeln und harte Zeiten. Richtig tough wird es für sie aber nur, wenn sie die Musik schreiben soll, die sie hört
■ Am Montag ist Lester Bowie gestorben. In einem seiner letzten Interviews sprach der Trompeter über die Zukunft der Great Black Music und seinen Erzfeind Wynton Marsalis
■ Keine Musikmanagertypen: Auch 99 setzt das Berliner JazzFest auf Bodenständigkeit. Bedauerlicherweise für alle ist der No-Hype-Faktor zugleich der Null-Vibe-Faktor
■ Nur wer nichts verkauft, bezeugt wirkliche Kreativität, das ist das Motto von Branford Marsalis. Der Jazz-Saxophonist über Jazz als Image und Innovation, über seinen einflussreichen Bruder Wynton, dumme Musik und seine Arbeit als „Tonight Show“-Pausenclown
■ Kein Original weit und breit: Archie Shepp, einer der letzten aus der Gründergeneration des Jazz, sieht auf heutigen Bühnen bloß solide Handwerker ohne Spirit. Bleibt ihm nichts übrig, als selbst wieder zu touren, um seiner Haltung unmissverständlich Ausdruck zu geben
Ein Künstleraristokrat mit Imagekompetenz: Duke Ellington schrieb den Soundtrack zur afroamerikanischen Geschichte. Heute wäre er 100 geworden ■ Von Christian Broecking
■ In seiner Musik steckt immer noch Protest – meint Sonny Rollins, Rebell von damals und „Jazz Artist 1997“. Jazz ist ein Kommentar der Verhältnisse. Trotzdem wird in seiner kleinen Weltgesellschaft jeder akzeptiert, der gut spielen kann
Sun Ra ist tot, aber die Arche lebt: Zwei Jünger verwalten das spirituelle Zentrum des Astro-Jazz-Erleuchteten in Philadelphia. Und improvisieren weiter im Sinne des Meisters. Zu Pfingsten kommt das Sun Ra Arkestra nach Moers ■ Von Christian Broecking