Zur finalen "Schlacht um Tripolis" muss es nicht kommen. Gaddafi hat jetzt seine vermutlich letzte Chance, einmal etwas Richtiges zu tun: abzutreten oder das Land zu verlassen.
Jeder Tote, jeder Gefangene polarisiert die syrische Gesellschaft weiter. Und inzwischen hat der Protest aus den ländlichen Regionen die Großstädte erreicht.
Eine "starke Botschaft" der UNO an den Diktator Assad oder neue Sanktionen sind sicher nicht falsch. Sie besitzen aber nicht mehr als einen symbolischen Charakter.
Es reicht nicht, ein paar Köpfe auszutauschen – das alte System Mubaraks ist noch da. Die Demonstranten müssen und können den Militärrat weiter unter Druck setzen.
In Ägypten gab es vor der Revolution eine zivilgesellschaftliche Basis, in Libyen fehlt diese völlig. Sollte Gaddafi stürzen, ist völlig unklar, was auf ihn folgt.
Der Rücktritt Mubaraks ist ein großer Erfolg für alle, die friedlich auf dem Tahrir-Platz ausgeharrt haben. Jetzt stellt sich die Frage, ob sie auch einen Systemwechsel anstreben.
Mubarak hat mit seiner Rede seine Chance für einen würdigen Abgang vertan. Die Gewaltszenen in Kairo sind die Folge. Zu befürchten ist, dass die Armee ihre Haltung ändert.
Es reicht! Die Zeit der Lähmung in Ägypten ist vorbei. Doch über das Schicksal von Präsident Mubarak wird nicht auf den Straßen entschieden, sondern auch im Weißen Haus.
Die derzeitigen Proteste haben wenig gemeinsam mit denen im Vorfeld der Revolution von 1979. Es gehen vor allem die jungen Angehörigen der städtischen Mittelschichten auf die Straße.
US-Zivilverwalter Paul Bremer übergibt die Geschäfte im Irak an eine Interimsregierung und fliegt überstürzt in die Heimat. Doch die Selbstständigkeit hat Grenzen: 149.000 ausländische Soldaten bleiben. Was sie tun, geht die Irakis nichts an