Während die Privatsender zwischen den Jahren knausern und versuchen, sich mit „Sissi“ aus der Affäre zu ziehen, protzen die Öffentlich-Rechtlichen mit teuer koproduzierten Historienschinken über „Julius Caesar“ oder „Napoelon“ – um sie dann auf entlegenen Sendeplätzen zu verstecken
Wie bringt man eines der dümmsten, aber aufwändigsten TV-Spektakel aller Zeiten ins Fernsehen? Der Produzentsaurier Robert Halmi sen. und sein teures Megaprojekt „Dinotopia“ (20.15 Uhr, RTL)
Das Zweite traut sich was: Der von ihm finanzierte Film „Gefährliche Nähe und du ahnst nichts“ will ein Seuchen-Schocker sein und zeigt familiäre Abgründe auf. Ausgestrahlt wird der Thriller aber erst mal auf Arte (20.40 Uhr), später im ZDF – vielleicht
Mut zum Risiko? Beim ZDF eher die Ausnahme. Ins Programm geraten junge, vielversprechende Regisseure fast nur über das „Kleine Fernsehspiel“. Heute startet dessen Sommerreihe „Gefühlsecht“
Interaktive Menschenjagd, Millionengewinne und Werbeunterbrechungen: Mit der TV-Satire „Das Millionenspiel“ (22.00 Uhr, WDR) nahm Wolfgang Menge 30 Jahre medialer Entwicklung vorweg
Der Oberkellner Friedrich Jahn arbeitete sich mit seinem „Wienerwald“ in den 50er-Jahren zum Millionär empor – bis das Hendl-Reich an seinem Kontrollwahn zerbrach. Eine 4-teilige Doku-Reihe stellt geplatzte „Lebensträume“ vor (21.45 Uhr, ARD)
Die jüngste Folge des Tatorts steht ganz im Zeichen der Ereignisse vom 11. September. Allerdings nicht bloß, weil es um eine Flugzeugentführung geht („Der Passagier“, So., 20.20 Uhr, ARD)
Regisseur Christian Petzold vertraut offensichtlich den Klängen mehr als dem Wort. Und hebt sich auf diese Weise mit seinem Film Noir „Toter Mann“ deutlich von den üblichen quotenträchtigen TV-Krimis ab (Arte, Fr., 20.45 Uhr und ZDF, Mo., 20.15 Uhr)
Im BKA lagern Tüten mit weißem Inhalt. „Operation Rubikon“ deckt es auf. Ein gelungener Thriller – auch wenn er sich allzu sehr von der Realität distanziert (heute und morgen 20.15 Uhr, Pro7)
Der 500. „Tatort“ spart sich alle flachen Gags und Mätzchen früherer Jubiläen der langlebigen ARD-Reihe. „Endspiel“ ist einfach nur guter Krimi. Und funktioniert außerdem noch als engagierte Sozialreportage (Mo., 20.15 Uhr, ARD)
Ein Mord mit darwinistischer Pointe im „Tatort“ mit Eva Mattes als Kommissarin und – frisch gebackener Witwe. Denn am Ende müssen weibliche Fernsehcops genau so sein wie männliche: stark, traurig, allein („Schlaraffenland“, So., 20.15 Uhr, ARD)