Ob man Ilja Repin, den „russischen Rembrandt“, kennt, ist meist eine Frage der Herkunft aus Ost oder West. Die Alte Nationalgalerie Berlin zeigt seine vielen Facetten über das Klischee hinaus
Ein Solo zu Joan Baez und eine Improvisation von 13 Tänzern zu Miles Davis’ „Bitches Brew“: Die Choreografin Anne Teresa de Keersmaeker zeigt in ihren klaren Transformationen musikalischer Strukturen, dass der Tanz der Geschichte der Musikrezeption eine ganz eigene Form der Reflexion verleihen kann
Ein letztes Mal Erschauern, dann kommt die Abstraktion: Die Fotografien Walter Niedermayrs zeigen Berghänge, Autobahntrassen, Friedhöfe und Operationssäle. Aus dem alten Wunsch, Fotografie solle den Augenblick festhalten, wird dabei ein bedrückendes Szenario der stillgelegten Zeit
Der Verlust der Erinnerung wird zur Versuchsanordnung für den Neuanfang: Mit „Visitors Only“ gastiert die Choreografin Meg Stuart in Berlin. Immer feiner wird die Analyse des Körpers
Schneller sterben, schneller schreiben, schneller lieben, schneller lesen: Die Lesungen neuer Texte auf dem Stückemarkt, der das Theatertreffen in Berlin begleitet, standen deutlich im Zeichen des Katastrophischen
Angeschlossen an den Schmerz: Christina Paulhofer hat „Phädras Liebe“ in der Berliner Schaubühne inszeniert und wirft einen neuen Blick auf die Autorin Sarah Kane. Die Extreme, Wilde, Schmerzensreiche wird eingemeindet unter die Dichter der Klassik
„Wir sind unter euch“: Das Theater kämpft. Um Geld, um Publikum und um die kleinen Städte.In Wismar und in Magdeburg, mit Uraufführungen, Bustouren, Nachtcafés und Sonntagsfrühstück
Der Journalist als schwer umworbenes Geschöpf: Über Werbeflut und Schuldenberge der öffentlichen Theater sowie die Rechenexempel der Bühnenvereine, aus der Perspektive einer Kulturredakteurin
„Wir sind die Griechen, die Kultur, man!“: Im Schauspiel Hannover glänzt Sebastian Nüblings Inszenierung von „Mamma Medea“ nach einem Text des belgischen Dichters Tom Lanoye mit scharfem Witz und hohem Tempo
Ein katholischer Beigeschmack: „Gleissendes Glück“, Henner Kallmeyer inszeniert im Schauspiel Hannover die Uraufführung nach dem Roman von A. L. Kennedy
Ein kleines Wunder aus scharf geschnittenen Texten und einer kongenialen Inszenierung: Marius von Mayenburgs „Das kalte Kind“ überzeugte bei Luk Percevals Uraufführung an der Schaubühne
Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband macht’s möglich: Am Wochenende hatte Martin Wuttkes Inszenierung „Podpolje“ nach den „Aufzeichnungen aus einem Kellerloch“ von Fjodor M. Dostojewski auf einem Flugplatz in Neuhardenberg Premiere
Mütter bedeuten Krieg im Werk von Einar Schleef. Sie liegen der Schleef-Rezeption noch wie ein Stein im Magen. In Schwerin wagen sich jetzt die Studenten der Theatergruppe Agon an seine „Mütter“
„Nächtelang habe ich nur noch mit Werbetafeln geredet“: Auf dem Festival Theater der Welt sucht man zwischen Einkaufszentren und Wohncontainern nach den Erinnerungen an ein anderes Leben
Sparen, wo es wehtut: Der Berliner Kulturinstitution Podewil wird ein Drittel des Etats genommen, damit droht das Aus. Dabei zeigt die Reihe „Körperstimmen“ gerade die große Stärke des Hauses
Am Staatstheater Kassel wurde „Limes. Mark Aurel“ von Volker Braun in der Regie des jungen Musiktheaterregisseurs Sebastian Baumgarten uraufgeführt. Trotz der Nähe zur Pop-und-Party-Generation verzichtet die Inszenierung auf elektronische Effekte und setzt auf den Sog der Sprache
Dem Spott vorsichtshalber die Spitze gebrochen: Die Uraufführung von Botho Strauß’ „Unerwartete Rückkehr“ im Berliner Ensemble kommt auch unter der Regie von Luc Bondy nicht wirklich voran