■ Der Politologe Göhler gibt Einzelbewerbern bei der Bundestagswahl keine Chance: "Ihnen fehlt der Apparat für einen Wahlkampf." Nötig seien viel Geld und ein großer Bekanntheitsgrad
■ Zehn Einzelbewerber wollen als unabhängige Kandidaten in den Bundestag: Die 27jährige Schauspielerin Giuliana Middelhoff will mit ihrem Politikdebüt den Menschen Mut machen
■ Zehn Einzelbewerber wollen als unabhängige Direktkandidaten in den Bundestag: Die Kabarett-Tunte „Ovo Maltine“ will den Bundestag farblich und spiritualistisch beleben
■ Zehn Einzelbewerber wollen als unabhängige Direktkandidaten in den Bundestag: In Marzahn/Hellersdorf setzt Anwalt Armin Geyer aus Charlottenburg auf Goethe und Laotse
■ Der 50jährige Günther B. ist selbständig im Kundendienst tätig und setzt auf Flexibilität. „Ich habe nicht viele Berufe erlernt, fühle mich aber in vielen Berufen zu Hause.“
■ Der Unternehmer Werner Flick klagt, wie schwer es ist, Mitarbeiter zu finden. „Von zehn Leuten, die ich herbestelle, kommen neun nicht.“ Er hat schon oft bereut, selbständig zu sein
■ Die 49jährige Steuerfachgehilfin Christine E. kriegt „Krämpfe“, wenn sie hört, daß sie für den Arbeitsmarkt zu alt sein soll. Sie hofft auf einen Nebenjob über Freunde und Bekannte
■ Der 63jährige Achmed Tecimen hat einen Schuhputzstand im Europa-Center. Er ist überzeugt, daß viele nicht arbeiten wollen. „Es gibt genug Arbeit, man muß nur suchen“
■ Die Krankenschwester Susanne Ganter genießt mit ihrem Beruf eine Sicherheit, „die sonst kaum jemand hat“. Singles wie sie seien eher bereit, ihre Ansprüche zurückzuschrauben
■ Der Fahrer Bernhard K. will auch nach seiner Pensionierung weiter fahren. Er wünscht sich einen Wechsel der Regierung: „Der Alte müßte gehen und junge Leute nachrücken.“
■ Am Sonntag wollen die Bewegung "Groß-Friedrichshain" und die Kreuzberger "Landwehr in Gründung" auf der Oberbaumbrücke gegen die Zusammenlegung ihrer Bezirke spaßkämpfen
■ Die 84jährige Emma Bonnet ist mit Knöppeannähen, Schuheeinfetten und Maniküre voll beschäftigt. Arbeitslose könnten Grünflächen pflegen, aber „acht Stunden sind zu happig“
■ Der 64jährige Rentner Horst Almeskirchen hat sich nach 45 Arbeitsjahren und dem Aufbau Berlins den Ruhestand verdient. Den genießt er mit Angeln und seinem Gartengrundstück
■ Olaf Zigalsky ist beschäftigt, eben weil er arbeitslos ist. Er engagiert sich in einer Erwerbsloseninitiative und macht mobil zum heutigen 5. Aktionstag der Arbeitslosen
■ Der Beamte Eugen B. würde gerne seine Arbeit einem Jüngeren überlassen, um Bengali zu lernen und Dauerurlaub zu machen. „Um glücklich zu sein, muß man nicht arbeiten.“
■ Marina Schulze reicht es nicht, sich nur um Kinder und Haushalt zu kümmern. Sie hat Angst, zur „Übermutter“ zu werden. Mit einer Arbeit würde sie sich wieder anerkannter fühlen.
■ Der gelernte Tischler Georg Derstappen ist überzeugt, daß man immer Arbeit findet. Aber: „Man muß schon ein bißchen motiviert sein, um wirklich das zu erreichen, was man will.“
■ Harry Strutzberg arbeitet als Verputzer. Für ihn ist es wichtig, was er für einen Job macht. Er würde aber gerne mal ausprobieren, wie lange er es ohne eine Erwerbsarbeit aushalten würde.
■ Die angehende Psychologiestudentin Antje meint, Arbeitslose sollten nicht nur sich selbst, sondern dem Arbeitsmarkt die Schuld geben. „Sonst wird man um so depressiver.“