Ein Tourist im Land der Vorfahren: Robert Rodriguez hat seine „Mariachi“-Trilogie mit „Irgendwann in Mexiko“ zu Ende gebracht. Johnny Depp trägt darin die Sonnenbrille bis zum bitteren Ende: ein Cool McCool von einem Spezialagenten. Von Antonio Banderas hingegen bleibt nur noch Folk-Travestie
Die perfideste Vergewaltigungsszene, die derzeit auf dem Markt ist: In seinem umstrittenen Film „Irreversibel“ versucht der Regisseur Gaspar Noé mit einem Maschinengewehr von der Leinwand zu schießen – und zielt dabei ziemlich daneben
Und wie man ihm entkommen kann: Die junge Disziplin der Filmrestaurierung entwickelt Methoden und Kriterien, wie das sensible Material Film vor dem Verfall bewahrt werden kann. So bleibt Filmgeschichte verfügbar. Aber wer trägt die Kosten?
Ein Quadrameter Suspense: Joel Schumachers Film „Nicht auflegen“ spielt in einer Telefonzelle in Manhattan. Dem Protagonisten wird das aussterbende Stadtmöbel zur Falle – ein Schicksal, das er mit zahllosen Filmgangstern der Prohibitionszeit und mit der Hitchcock-Darstellerin Tippi Hedren teilt
Magie der reinen Bewegung: Spätestens seit dem ersten Teil der „Matrix“-Trilogie gehört Kampfkunst zum Hollywoodkino. Unter Anleitung erfahrener Martial-Arts-Choreografen wie Yuen Wo-Ping oder Yuen Cheung-Yan üben die Schauspieler Kung-Fu, die digitale Bildbearbeitung tut ein Übriges
Dieses Gefühl von Hysterie: Oskar Roehlers Spielfilm „Der alte Affe Angst“ schaut den Figuren zu, wie sie aus sich herauskommen und sich gehen lassen, treibt aber zugleich ein falsches Spiel mit ihnen
Johnny Knoxville hat mit „Jackass“ eine Show für MTV geschaffen, in der sich junge Männer freiwillig Verletzungen zufügen – weil der Körper die Extremform von Party ist. Jetzt gibt es die Selbstkasteiungen gegen ein Wohlstandsleben auch als Kinofilm
Unter Horrorfans genießt Hideo Nakatas Film „The Ring“ Kultstatus. Wie schwierig die Übertragung japanischer Horror-Mythologien auf andere Märkte ist, zeigt jetzt das US-Remake von Gore Verbinski
Erbarmungslos: George Clooneys „Confessions of a Dangerous Mind“ im Wettbewerb nimmt sich des Lebens von Chuck Barris an, der das Fernsehen real, demokratisch, dumm und hässlich machte
Reduziert und verfeinert, erhaben und kontemplativ: Mit einer großen Werkschau ehrt die Berlinale den japanischen Regisseur Yasujiro Ozu, der in diesem Jahr hundert Jahre alt geworden wäre
Die Biowissenschaftlerin und ihr blauer Klon, ihr grüner Klon, ihr roter Klon: „Teknolust“ von Lynn Hershman Leeson im Forum ist charmant ziellos und wirkt mit seinem Design der Räume und Bilder wie der Witz eines Computernerds
Einflussreiche Fußnote der Splatterfilmgeschichte: Mit ihren Troma-Pictures haben Lloyd Kaufman und Michael Herz Humor im Trash abseits von Hollywood manifestiert. Jetzt widmet die Brotfabrik den bizarren Teen-Horror-Fantasien eine Retrospektive
Joel Zwicks Komödie „My Big Fat Greek Wedding“ ist einer der kleinen Indiefilme, die wider Erwarten in US-amerikanischen Multiplex-Kinos sensationelle Erfolge feiern. Von Hollywoods Hochzeitsfilmen trennt ihn vor allem das niedrige Budget