Nicole Kassells Regiedebüt „The Woodsman“ erzählt davon, wie ein wegen Kindesmissbrauchs verurteilter Mann in die Gesellschaft zurückzufinden versucht. Der Film wehrt sich gegen reflexhafte Affekte, gerät aber in Erklärungsnöte
Mit der Schwere eines Requiems: „Million Dollar Baby“, der neue, mit Oscars ausgezeichnete Film von Clint Eastwood, erzählt von einer Boxerin, die es um jeden Preis schaffen will, und von einem Trainer, der seine besten Tage bereits hinter sich hat
Ozeanische Gefühle: Wes Andersons Komödie „Die Tiefseetaucher“ findet Trost für die Demütigungen des Hier und Jetzt, indem sie der Melancholie verfällt. Bill Murray spielt den alternden Ozeanforscher Steve Zissou mit einer Vielfalt stoischer Gesichtsausdrücke. Und Jacques Cousteau stand Pate
Wenn nichts mehr hilft, versucht man sein Comeback eben als Protestsänger: Kevin Spacey hat über den Musiker Bobby Darin ein erfrischend krudes und obsessives Biopic gedreht. Seine überzeugendsten Momente hat der Schauspieler in „Beyond the Sea“ als lässiger Crooner mit Big-Band-Begleitung
„Vera Drake“, der neue Film von Mike Leigh, erzählt von einer Frau, die im England der Fünfziger Abtreibungen vornimmt. Ein Gespräch mit Leigh über die Aktualität seines Sujets, das Improvisieren als Methode und den richtigen Umgang mit Zeitkolorit
Klare, einprägsame Bilder und eine somnambule Inszenierung umhüllen das Fantastische: In Johnathan Glazers Drama „Birth“ spielt Nicole Kidman eine Witwe, deren toter Gatte im Körper eines Zehnjährigen wieder auferstanden zu sein scheint
„Brutalität und Schönheit stehen in einem inneren Zusammenhang“: In seinem Film „Samaria“ erkundet Kim Ki-Duk die Kinderprostitution. Ein Gespräch mit dem koreanischen Regisseur über Gewalt als Körpersprache, reglose Darstellergesichter und die Überwindung eines Minderwertigkeitskomplexes
In der Komödie „Willkommen in Mooseport“ tritt Gene Hackman in einer Kleinstadt als Kandidat für das Bürgermeisteramt an – als Expräsident der USA gegen einen Klempner
Jugendlicher Selbstekel revisited: Sex und Gewalt, das sind die Lieblingsthemen des Kinoregisseurs Larry Clark. In „Ken Park“, seinem neuen Film, schwingt eine sublime Traurigkeit in den Bildern mit
Wo Frauen zu Robotern gemacht werden, ist die Kastrationsangst nicht weit: Frank Oz hat den Horrorfilm „Die Frauen von Stepford“ (1975) neu gedreht, sich dabei aber zu wenig Mühe gegeben
Ganze Tage unter Affen: In „Human Nature – Die Krone der Schöpfung“, einer Kooperation von Regisseur Michel Gondry und Drehbuchautor Charlie Kaufman, führt der Zufall drei Triebtiere zusammen. Der Film jongliert mit den Evolutionsstufen und entwickelt sich so zur Behaviorismus-Farce