Der Priester Leonardo Boff war in den achtziger Jahren einer der prominentesten Kritiker des verknöcherten Katholizismus. Er wetterte gegen starre Kirchenhierarchien, setzte sich kritisch mit dem Zölibat auseinander und forderte ein menschlicheres Verständnis von Sexualität. Der Vatikan versuchte ihn nach Kräften zu deckeln – ohne großen Erfolg. Die marxistisch inspirierte Befreiungstheologie Lateinamerikas hat die amtskirchlichen Bevormundungen gut überstanden. 100.000 Basisgemeinden gibt es alleinin Brasilien. Leonardo Boff, inzwischen 59 Jahre alt und in Rio de Janeiro lebend, verließ vor sechs Jahren den Franziskanerorden. Er fordert eine gründliche Reformation der katholischen Kirche: „Nur so kann die Kirche zu neuer Luft kommen.“ Mit ihm telefonierte ■ Annette Kanis
■ In einem Gemeinsamen Wort zu den "Herausforderungen durch Migration und Flucht" fordern die christlichen Kirchen ein einheitliches Zuwanderungsgesetz und verstärkte Integration von Ausländern
Evangelische und katholische Würdenträger erklären sich heute mit dem Kirchenasyl solidarisch. Sie üben zugleich Kritik an der Ausländerpolitik und fordern eine Integrationspolitik ■ Aus Berlin Annette Kanis
Gestern wurde das Friedensgutachten 1997 von drei bundesdeutschen Friedensinstituten vorgestellt. Forscher plädieren gegen die Wehrpflicht und ein stärkeres Engagement in Bosnien ■ Von Annette Kanis
Der Datenreport 1997 vermeldet altbekannte Meinungen der Deutschen zur Rolle der Frau und zur Nähe der Immigranten. Angst vor Kriminalität rangiert vor der Sorge um den Arbeitsplatz ■ Aus Berlin Annette Kanis
In Potsdam wurde gestern das Mosaik der Öffentlichkeit vorgestellt, das wahrscheinlich Bestandteil des legendären Bernsteinzimmers ist. Plädoyer für die Rückgabe an Rußland ■ Aus Potsdam Annette Kanis
■ Die Zahl der HIV-Neuinfektionen bleibt konstant. Aufklärung hat was gebracht. Zehn Jahre Aidsbekämpfung – Bundesgesundheitsminister Seehofer zieht Bilanz