Erneut droht die EU auf dem Balkan zu versagen. Erhalten Kroatien, Serbien und Bosnien keine klaren Angebote aus Brüssel, schmilzt der Einfluss Europas dort wie Eis in der Sonne
Sand und Staub: „Atash“ („Durst“), das Langfilmdebüt des in Israel lebenden palästinensischen Regisseurs Tawfik Abu Wael, erzählt in rauen, kargen Bildern von einer Familie im Niemandsland
Die Erfolgsgeschichte der Hamburger Band Kettcar beginnt mit einer Labelgründung aus Verlegenheit. Ihr „Von Spatzen und Tauben, Dächern und Händen“ ist eines der besten deutschsprachigen Alben seit langem
Unbedingte Verehrung bei allerdings stark selektierter Folgsamkeit: Über den seltsam loyalen und zugleich eigensinnigen Umgang der polnischen Mehrheits- und Konsumgesellschaft mit ihrem größten Staatsmann, mit Papst Johannes Paul II.
Wie die Nazis ihre Kulturindustrie organisierten und ausdifferenzierten: Der Literaturwissenschaftler Christian Härtel hat eine lesenswerte Studie über Wilfrid Bade geschrieben, einem hochrangigen Beamten des Propagandaministeriums und Leiter der Abteilung „Zeitschriftenpresse und Schrifttum“
Gefühliger Kitsch oder Metapher einer lebensfeindlichen Welt? In Hans W. Geissendörfers Film „Schneeland“ gehen die Menschen an der unwirtlichen Landschaft hoch im Norden zugrunde
Kann es wirklich nur einen geben? Wie weit ist es von Moses’ Erfindung des einzig wahren Gottes bis zu den Religionskriegen unserer Zeit? Im aktuellen Monotheismus-Streit geben Glaubensfragen und wissenschaftliche Argumente der „postsäkularen“ Gesellschaft ein jüdisch-christliches Gesicht
Die Ausstellung „Wolkenbilder“ in der Alten Nationalgalerie in Berlin zeichnet die „Entdeckung des Himmels“ in der Kunst des 18. und 19. Jahrhunderts nach und die Entwicklung der Meteorologie
Trauerarbeit an der „schönsten Nebensache der Welt“? Jacqueline Kornmüller hat für das Stuttgarter Schauspielhaus die Uraufführung von Theresia Walsers Stück „Wandernutten“ als ein existenzialistisches Drama inszeniert
Washington hat einen neues Schmuckstück: das National Museum of the American Indian. Das Gebäude ist erfrischend schockierend, der Inhalt vermittelt, dass es wieder cool ist, Indianer zu sein
Das asoziale Gedächtnis: „After images“ im Bremer Museum Weserburg will weniger zeigen, dass Kunst als Gedächtnis des Holocausts funktioniert, sondern wie sie als solches Gedächtnis funktioniert. Ästhetisch verbinden sich die Positionen nicht
Falk Richter inszeniert Tschechows „Die Möwe“ für die Salzburger Festspiele und wirft dabei Blickein die Eitelkeit der Künstlerseele. Dem Klassiker gönnt er eine Pause im Dekonstruktionsgeschäft
Was Bilder sein können: analog gedreht oder digital errechnet, experimentell oder narrativ, Erinnerungshilfe oder Schießscheibe. Die 50. Oberhausener Kurzfilmtage zeigten: Der kleinste gemeinsame Nenner des Films ist die „Black Box“ des Vorführsaals. Darüber hinaus regieren die Unterschiede
In den späten Neunzigern befreite das „nuevo cine argentino“ den Film von allem, was überflüssig war. Auf dem am letzten Sonntag zu Ende gegangenen Internationalen Festival des Unabhängigen Films in Buenos Aires stellte die nächste Generation argentinischer Regisseure ihre Werke vor