Österreich ist das Schwerpunktthema der diesjährigen Frankfurter Buchmesse. Eine Analyse erweist: das Land oszilliert derzeit zwischen Selbstanerkennung und Wiederholungszwang ■ Von Claus Leggewie
Marianne Faithfull hat ihre Memoiren geschrieben. Jagger, Dylan, Orbison: dreiste, kleine Flegel. Die Szene: versnobte junge Lords. Sie: Engel mit Titten ■ Von Anke Westphal
Stimmige Semantik: Der Künstler läßt keinen Zweifel daran, daß sein Model gemietet ist. Die Foto-Triennale in Esslingen stellt unter dem Titel „Close to Life“ Bilder zum zeitgenössischen Umgang mit Dokumentarfotografie aus ■ Von Gabriele Hofmann
Vom Eros gepeinigt, von Klimt befreit: Eine Ausstellung in der Tübinger Kunsthalle zeigt den Wiener Apokalyptiker, Maler, Zeichner und Sex-Maniac Egon Schiele als genialen Formgeber und gestrauchelten Selbstsucher ■ Von Christian Gampert
Die Geschichte der blutigen Teilung Indiens 1947 ist wohlbekannt: Zwölf Millionen Vertriebene, über eine Million Tote. Die Geschichte von Zehntausenden Frauen, die „um der Ehre ihrer Gemeinschaft willen“ ermordet, entführt und vergewaltigt wurden, ist allerdings noch nicht erzählt – zu lange währte ihr traumatisches Schweigen ■ Von Urvashi Butalia
Jetzt ist er raus, der „höchst sensationelle Briefwechsel“ zwischen dem Bayernkönig Ludwig I. und der „ausländischen Hur'“ Lola Montez ■ Von Stefan Schomann
Rund vier Millionen Computer, verschaltet im Internet, revolutionieren das Lesen. Das „World Wide Web“ macht es noch einfacher, sich ins Gewebe der Weltbibliothek einzuspeisen. Doch die Kundschafter des Kommerz sind längst auch schon da ■ Von Jochen Wegner
Gewaltphantasien vom Küchentisch: Am 11. April vor 75 Jahren wurde die oberösterreichische Schriftstellerin und Arzthelferin Marlen Haushofer geboren, die in ihren Romanen gern Männer von wutgeplagten Frauen morden ließ ■ Von Elke Brüns
Nichtorte und ihre Organisation: Die Produzentenstrategien von McDonald's und Burger King bringen im Gegenzug immer diffizilere Konsumenten- und Angestelltenstrategien hervor. Eine Ballaststoff-Sammlung ■ Von Helmut Höge
Ein Friedhofsvorsteher zeigt seinen Friedhof / Christliche Motorradfahrer in Lederwams und Beinkleid bei Gottesdienst und Lagerfeuer ■ Von Gabriele Goettle
Der Literaturwissenschaftler Edward W. Said liest die großen Romane des 19. und 20. Jahrhunderts neu. Sein neues Buch rekonstruiert die Beziehung von Kultur und Macht im Zeitalter des Kolonialismus und der Imperien ■ Von Mark Terkessidis
■ Fast zwanzig Jahre dauerte es, bis 1963 im Frankfurter Auschwitz-Prozeß die Täter vor Gericht standen. Stefan Baretzki war einer von ihnen. Seine Zeit in Auschwitz war die einzige seines Lebens, in der er anderen...