In Algerien schreitet die Islamisierung voran. Die Politik der Aussöhnung zwischen Staat und Islamisten ist gescheitert. Sie war nur ein Manöver, um die Verbrechen der Militärs vergessen zu lassen, sagt der Literat Boualem Sansal
Trotz aller "ökologischen Industriepolitik": Ohne Lebensstilwandel wird der Kampf gegen die Klimakatastrophe scheitern. Das muss aber nicht Genussverzicht bedeuten.
Schon im Herbst 2008 wollen die Kultusminister alle jungen Menschen in einem „nationalen Bildungsregister“ erfassen – vom fünfjährigen Vorschüler bis zum 30-jährigen Doktoranden. In Hamburg, wo es eine solche Datei schon gibt, können Illegale ihre Kinder nicht mehr in die Schule schicken
Fidel lebt und ist doch schon Vergangenheit. Nun verspricht Raúl Castro den kubanischen Kommunisten das, was sie noch nicht hatten: die Herrschaft der Kommunistischen Partei
Mit der Gesundheitsreform verstärkt sich die Ungleichheit in der Krankenversorgung, sagt Hans-Ulrich Deppe. Die kleinen Kopfpauschalen sind der Anfang vom Ausstieg aus der Solidarität, meint der Gesundheitssystemforscher
Der Erfolg des Films „Esmas Geheimnis“ hat die Unterstützung für Kriegsvergewaltigungsopfer in Bosnien befördert. Heute stehen dort häusliche Gewalt und Zwangsprostitution auf der Agenda, sagt die Psychologin Marijana Senjak
Eine UN-Intervention in Darfur ist das letzte Mittel, um den Völkermord zu stoppen. Einer deutschen Beteiligung sollte sich auch die Linke im Bundestag nicht verschließen
Wer knickt ein vor dem Islam? Diese Frage eint Feuilleton, Bürger und Rechtsextreme. Die ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Islamismus bleibt dabei auf der Strecke
Trotz Jahrestag-Hype: Den großen Film zum 11. September gibt es noch nicht, das Ereignis war schon fiktional genug. Dafür findet Natascha Kampusch, die acht Jahre lang gefangen gehalten wurde, ein fast genauso großes Medienecho
In der arabischen Welt ist der Islamismus bereits zur Popkultur geworden, sagt der Orientalist Mokhtar Ghambou. Das sollte man jedoch nicht mit tatkräftiger Unterstützung für den Extremismus verwechseln: es geht um Symbole
Der Krieg Israels im Libanon hat auch die moderaten, säkularen Kräfte in den arabischen Gesellschaften radikalisiert. Und die Islamisten gestärkt. Frieden mit Israel war noch nie so fern, meint der jordanische Politologe Oraib Rantawi
Selbsthilfe durch Genossenschaften droht in die Vergessenheit zu geraten. Deshalb ist die Novelle des Genossenschaftsrechts richtig. Sie nützt aber wenig, wenn in Schulen nur Profitdenken gelehrt wird, so Christoph Zöpel
Vom Milliardär zum Philanthropen: Wenn Warren Buffet und Bill Gates ihr Vermögen an wohltätige Stiftungen übertragen, machen sie der staatlichen Fürsorge Konkurrenz
Wenn von Migranten die Rede ist, geht es fast immer um Gefahren und Defizite. Das muss sich ändern – indem mehr Migranten im öffentlichen Dienst arbeiten und die Politiker aufhören, mit Sanktionen zu drohen, fordert Kenan Kolat
Nun gibt es kein Halten mehr auf dem Weg in die Generation P: Abi 2006. Eine Betroffene erzählt von den unvermeidlichen Streichen und den Lebensplänen ihrer (nun ehemaligen) MitschülerInnen
Der islamische Glaube ist keine statische Größe, aus der sozial und politisch alles weitere für Muslime abgeleitet werden kann: Mit dieser Erkenntnis tritt Amartya Sen in seinem Buch „Identity and Violance“ dem Bild vom „Clash der Kulturen“ entgegen und sorgt für Aufregung in den USA
Anlass: eine neue CD. Hintergrund: derselbe alte Bullshit wie in den Achtzigern. Ein Gespräch mit Green Gartside, dem Macher der großen, rätselhaften Band Scritti Politti, über seine Angst vor dem Erfolg sowie über die gute, alte Politik des Begehrens