■ Ralph Bates, 96, früher britischer Hafenarbeiter, Giftgasexperte, Fischer und Schriftsteller, hat seinen Genossen Hemingway und Orwell voraus, den Spanischen Bürgerkrieg 1936 in seinem Roman „The Olive Field“ genauer und kenntnisreicher beobachtet zu haben
Muß die Kunst alles tun, was ihr die Verfassung erlaubt? Der Avantgardismus ist nur noch hohle Geste. Eine Zensur findet nicht statt – meint jedenfalls ■ Roger Kimball
Massimo Cacciari, Philosoph und Bürgermeister von Venedig, kritisiert in seinem Buch „Großstadt. Baukunst. Nihilismus“ die Architektur der Moderne und rettet zugleich deren Protagonisten Adolf Loos und Mies van der Rohe ■ Von Stephan Trüby
Weit aufgefächert: „Kunst und Macht im Europa der Diktatoren 1930 bis 1945“, eine Ausstellung im Deutschen Historischen Museum Berlin ■ Von Harald Fricke
In Chinas nordwestlichster Provinz Xinjiang rührt sich Widerstand gegen die Präsenz der Chinesen. Die Führung in Peking schlägt brutal zurück ■ Von Thomas Ruttig
Ein Großteil der ersten Generation, die in Rußland in Freiheit erwachsen werden konnte, hat sich in einer von Drogen geprägten Jugendkultur verrannt. Der Staat weiß das zu nutzen ■ Von Alina Wituknowskaja
Das osteuropäische Verlagswesen hat sich radikal verändert. Die Klagen über den Verlust einer kohärenten Öffentlichkeit zeigen, wie schwer es ist, Pluralität als intellektuelle und ökonomische Herausforderung zu akzeptieren ■ Von Irena Maryniak
Vorsicht Fama! Attendite Fama! Im Berliner Centre Marc Bloch fand eine Tagung zur „Politik des Gerüchts“ statt: Wem nützt „Zersetzung“? ■ Von Daniel Haufler
Franz W. Seidler, Professor für Neuere Geschichte an der Universität der Bundeswehr in München, ehrt in seinem Buch „Die Kollaboration“ die Zusammenarbeit mit der Wehrmacht und den Nazis als gute Tat gegen Bolschewismus, Freimaurerei und „internationales Judentum“ ■ Von Klaus Theweleit
■ Am 18. Januar brennt in Lübeck ein Wohnheim für Aslybewerber. In den Flammen sterben zehn Menschen. War es ein Anschlag? Die Polizei verhaftet drei Jugendliche – und muß sie wieder freilassen. Seitdem steht ein libanesischer Hausbewohner unter Verdacht – er bestreitet die Tat. Michael Bouteiller weint mit den Angehörigen der Opfer. Lübecks Bürgermeister reagiert aber nicht nur emotional: „Wir müssen die Gemeinschaftsunterkünfte auflösen, das unmenschliche Asylgeetz ändern, zivilen Ungehorsam leiste, um die Menschen vor Abschiebung zu schützen.“ Seitdem bekommt er viele Briefe. Die taz dokumentiert
■ Gespenstische Zeitzeugnisse im Nationalmuseum Warschau: Teilnahmslos hat ein deutscher Besatzungssoldat die Stadt in den Jahren 1940-1941 fotografiert