Was tun, wenn jemand aus dem Bekanntenkreis erkrankt, lebensgefährlich erkrankt? Flüchten oder nach Kräften helfen? Und was tun, wenn sich plötzlich herausstellt, daß sich alles ganz anders verhält? Wenn klar wird, daß im engen Geflecht von Hilfsbedürftigkeit und Hilfsbereitschaft auch Verstellung und Mißbrauch gedeihen können. Die Chronik einer schwer erkennbaren Krankheit ■ Von Ulla Tipke
Vor vierzig Jahren begann in den USA eine von einem Schwarzen gegründete Musikfirma namens Motown, den Weißen Appetit auf Soul und Tanzen zu machen. Zuvor wollten die Konzerne nichts von afroamerikanischen Künstlern wissen. Innerhalb von zehn Jahren mutierte das Unternehmen aus der Industriestadt Detroit zum Multi im Showbusineß. Es brachte glamouröse, ja, anbetungswürdige Stars wie Diana Ross & The Supremes, Stevie Wonder, die Marvelettes, Michael Jackson, Gladys Knight, Smokey Robinson, die Temptaions, Four Tops oder Marvin Gaye hervor. Eine Würdigung zum Geburtstag ■ von Harald Fricke
Eskalation mit offenem Ausgang im Kosovo und Irak: Ratlos steht die internationale Diplomatie vor den Folgen der eigenen Fehler und Unzulänglichkeiten ■ Aus Genf Andreas Zumach
Im Kosovo stehen den OSZE-Beobachtern schwere Zeiten bevor. Der Chef der OSZE-Mission gibt beiden Konfliktparteien die Schuld am neuen Krieg ■ Aus Priština Thomas Schmid
■ Wenn US-Präsident Bill Clinton geglaubt haben sollte, mit dem Kampfeinsatz gegen den Irak wäre die Heimatfront nun geeint, dann hat er sich getäuscht. Die Republikaner kritisieren den Einsatz amerikanischer Soldaten als billiges Ablenkungsmanöver von der Lewinsky-Affäre. Dabei war der Militärschlag gegen Saddam Hussein schon lange geplant
Genossinnen und Genossen der tageszeitung kamen zur Generalversammlung in die Kreuzberger Heilig-Kreuz-Kirche. Berlin-Erweiterung vorgestellt ■ Aus Berlin Kerstin Willers
Deutsche Intellektuelle haben nur selten einen feinsinnigen Blick auf die unteren Stände gehabt. Meist haben sie das, was sie für Massenkultur hielten, gehaßt – mindestens für hilfsbedürftig erachtet. Seit den sechziger Jahren haben sie sich tapfer gemüht, dem Volk kulturell auf die Beine zu helfen. Besonders Hans Magnus Enzensberger – einer der inspirierendsten Denker Nachkriegsdeutschlands – hat versucht, deutsche Proleten und Kleinbürger vor Versuchungen der Unterhaltungsindustrie zu bewahren. ImLaufe der Jahrzehnte hat er allerdings erkennen müssen, daß niemand auf seine pädagogischen Angebote gewartet hat. Mehr noch: Man hat ihn souverän überhört. Nun zieht er sich beleidigt aus der „Mehrheit der Beschallten“ zurück. Eine Polemik ■ Von Roman Luckscheiter