Der 11. September hat Amerikas Intellektuelle nicht zu mehr Nachdenklichkeit verleitet. Erst seit kurzem zeichnen sich die Konturen einer neuen Koalition von Bush-Kritikern ab
Um die erneute Eskalation der Gewalt im Nahen Osten verstehen zu können, sollte man nach den irrationalen Spuren in der Ideologie des islamistischen Terrorismus suchen
Auch wenn Samuel Huntington falsch lag: Die Rede vom „Kampf der Kulturen“ ist richtig. Denn die Kultur ist inzwischen das Feld, auf dem reale Konflikte ausgetragen werden
Mit dem Muslim-Test werden Muslime zum größten Risikofaktor der Republik stilisiert. Das zeugt vor allem von Ressentiments. Die gesellschaftliche Realität ist eine andere
Gegen den islamischen Terrorismus helfen keine militärischen Maßnahmen. Mehr Sicherheit brächte nur das Ende der Besetzung Iraks, Afghanistans und Palästinas
Einerseits führt der Iran einen Propagandafeldzug gegen die US-Besatzungstruppenim Irak, andererseits kooperiert die Teheraner Staatsführung mit dem „großen Satan“
Im Umgang mit dem Kopftuch ist Frankreich kein Vorbild – denn diskriminierten Minderheiten ist nicht mit Dresscodes zu begegnen, sondern mit kalter Toleranz
Gut und Böse – diese Kategorien helfen beim Aufbau einer friedlichen Weltordnung nicht weiter. Notwendig ist ein Dialog darüber, welche Wahrheiten zu Recht werden können
Der türkische Staatschef besucht Deutschland ohne seine Gattin. So verhindert er den Auftritt der kopftuchtragenden Frau des Parlamentspräsidenten am Flughafen. Hinter der Episode verbirgt sich ein Kulturkampf zwischen Laizisten und Islamisten
In immer mehr arabischen Ländern setzt sich ein für die Frauen vereinfachtes Scheidungsverfahren durch. Allerdings verlieren die Betroffenen dabei ihr Brautgeld, das sie bei einer traditionellen Scheidung als Sicherheit zurückbekommen
Die Nazarener gehen zerstritten und missmutig ins neue Jahrtausend. Im Konflikt um den Bau einer Moschee zeigen sich die widerstreitenden Interessen weltlicher und religiöser Gruppierungen in der Stadt ■ Aus Nazareth Susanne Knaul
Pakistan zieht seine Kämpfer aus der indischen Region Kargil zurück und spricht von „Zerstreuung“, Indien spricht dagegen von einem Sieg ■ Aus Delhi Bernard Imhasly
Die vorgezogenen Präsidentschaftswahlen treffen fast alle Parteien auf dem falschen Fuß und verdeutlichen die politische Krise. Nur die Islamisten sind mit dem Rücktritt von Präsident Liamone Zéroual zufrieden ■ Von Reiner Wandler