Fantasy-Autor China Miéville liebt Monster, analysiert aber auch die russische Revolution. Sehnsucht, sagt der politische Aktivist, sei ein zentrales Motiv der Linken.
Der französische Soziologe Didier Eribon erzählt in „Rückkehr nach Reims“ von seinem Aufstieg als schwules Kind aus der Arbeiterklasse zum Intellektuellen.
REVUE Die Musiktheaterproduktion „Reading Salome“ in den Sophiensælen schickt Dragqueens und -kingsauf die Bühne, um anhand von Richard Strauss’ Oper „Salome“ nach dem Monströsen im Begehren zu fragen
DEPRESSIONEN In Ägypten demonstrierten die Menschen, in Syrien tobte der Krieg – und in Berlin saß Stephan Urbach am Rechner und half den Aufständischen übers Internet. Tag und Nacht, bis er so ausgebrannt war, dass er an Suizid dachte. Ein Gespräch über Kuscheln im Netz, den Druck der Hackerethik und die Kraft der Sonne
NACHWUCHS Gesine Agena hat nicht nur die Haare schön. Die gerade im Amt bestätigte Sprecherin der Grünen Jugend spricht über Berufspolitik, ihr Missfallen über Junge-Union-Chef Philipp Mißfelder und über die Veränderung der Welt
DSCHUNGELKAMPF Als linke Studentin ging Tanja Nijmeijer nach Kolumbien. Dort wurde die Niederländerin zur Farc-Rebellin, vom Geheimdienst gesucht. Ist sie jetzt gestorben? Eine Spurensuche
Die Eurokolumne (IX), diesmal aus Zürich. Wo einst mit Heroin gedealt wurde, werden nun EM-Fernsehplätze für 1.000 Franken gehandelt - zumindest wird es versucht.
Einen Tag vor den Parlamentswahlen in Togo organisieren Flüchtlinge vor der Diktatur heute eine eigene Wahl in Bremen. Hier lebt eine der größten Exilgemeinden in Deutschland
Chinesische Computerfreaks haben ein paar Websites amerikanischer Ministerien angegriffen. Das FBI tappt im Dunkeln, die Regierung will einen virtuellen Schutzschild im Cyberspace aufbauen. Das deutsche Innenministerium plant Frühwarnsystem
■ Für das „Jahrhundert-Ereignis Binnenmarkt“ sind kulturpolitische Konzepte gefragt, Bücher sind schließlich andere Waren als Äpfel und Birnen. Dr. Olaf Schwencke (SPD), Ex-Europaparlamentarier und Mitglied der deutschen Delegation der ersten KSZE-Kulturkonferenz in Krakau, plädiert für eine europäische Kulturpolitik, die nationale und vor allem regionale Kooperationen unterstützt. Besonders für Osteuropa könnte das einen kreativen Aufschwung bedeuten.
■ Claude Levi-Strauss über Mythos, Rasse und den engagierten Intellektuellen. Auszüge aus einem Gespräch mit Didier Eribon. Unter dem Titel „Das Nahe und das Ferne“ erscheint der ganze Text demnächst im S. Fischer-Verlag.