DER LEICHENKENNER Michael Tsokos leitet die Rechtsmedizin der Charité. Auf seinem Obduktionstisch landen erschossene Türsteher wie misshandelte Kinder. Vieles von dem, was ein Rechtsmediziner sieht, könne nicht gottgewollt sein, sagt Tsokos. Der Tod ist für ihn vor allen Dingen ein naturwissenschaftlicher Prozess
DIE (BACKGROUND-)SÄNGERIN Als Kind bekam Celina Bostic von ihrem Vater eine Gitarre, die aber bald verschwand. Dann tourte sie lange Zeit mit Farin Urlaub und Herbert Grönemeyer. Nun will sich die 34-Jährige als Solokünstlerin etablieren
DER SUCHTMEDIZINER Chaim Jellinek hatte mit 13 seinen ersten Vollrausch und konsumierte Drogen, bis er 30 war. Heute behandelt er in seiner Neuköllner Praxis vor allem heroinabhängige Patienten mit Methadon. Jellinek wendet sich gegen eine Legalisierung von Drogen – und sagt zugleich, sie hätten schon mal sein Leben gerettet
Klaus Farin hat vor 15 Jahren das Berliner Archiv der Jugendkulturen gegründet. Ein Gespräch über Punk in Gelsenkirchen, Komasaufen und Konservatismus.
DER BÄDERCHEF Wenn Ole Bested Hensing ins Becken steigt, sollte das Wasser schon Badewannentemperatur haben. Aber sonst ist der neue Chef der Berliner Bäder-Betriebe kein Weichei. Im Gegenteil. Der gebürtige Däne ist angetreten, die Schwimmbäder der Stadt wieder flottzumachen. An seiner Entschlossenheit gemessen, könnte man sagen, Hensing ist der Hartmut Mehdorn der Berliner Bäder
DIFFERENZ Seit 40 Jahren erforscht Martin Dannecker die Homosexualität – zurzeit vor allem im Internet. Bekannt wurde der Soziologe Anfang der 70er mit einem Film, der Schwulen ihre Anpassung an die bürgerliche Gesellschaft vorwarf. Den normativen Druck der Hetero-Mehrheit spürt Dannecker bis heute
DER BULLE Wir sind mit Horst Krause am S-Bahnhof Bellevue verabredet, er wohnt um die Ecke. Auf den ersten Blick irritiert das ein wenig: Den Mann aus dem „Polizeiruf“ – dessen Figur genauso heißt wie er selbst – verortet man eher in Brandenburg als im Berliner Westen. Zu DDR-Zeiten stand Krause vor allem auf der Bühne, der große Kino- und Fernseherfolg kam erst nach der Wende
DIE LIEDERMACHERIN Maike Rosa Vogel singt offen und direkt über sich, die Liebe und Hartz IV – weshalb ihre Texte schon mal als Hippiekacke beschimpft werden. Sie könne eben nicht anders als ehrlich zu sein, sagt die 35-jährige Musikerin, die nach Rosa Luxemburg benannt ist. Ein Gespräch über Mut und Musik, Politik im Privaten und Legenden übers eigene Leben