John Cale schafft es: Er spielt sich durch Velvet-Underground-Klassiker und sein Solo-Oeuvre, ohne dabei nur lahmer Gralshüter zu sein. Im Postbahnhof gab er ein meisterliches Konzert, zugleich schweinsdreckig und präzisionssauber
Zu Besuch in der geschlossenen Gesellschaft der EU-Parlamentarier: Hinter der Sicherheitsschleuse befinden sich die Bühnen, auf denen um Europa von morgen gerungen wird. Hier geht es konkret um die Zahl der Werbeminuten im Privatfernsehen oder allgemein um Bildungschancen und Bürgerrechte
Schon Aldous Huxley hätte aus seiner No-Future-Satire am liebsten eine Musicalfassung gemacht: Nun zeigt das Grips Theater „Schöne neue Welt“ als bunt choreografierten Reigen – mit viel Bühnenaktivismus, ohne dabei jedoch Tiefe zu entwickeln
Der US-Künstler Mel Chin hat mit Gala Committee heimlich Requisiten in die Soap-Serie „Melrose Place“ geschmuggelt. Jetzt ist das subversive Kunstzubehör in Berlin zu sehen
Radio zum Selbermachen: Wenn Ricardo Miranda Zuñiga sein „Public Broadcast Cart“ durch die Straßen schiebt, können Passanten und Besucher des Klangkunst-Festivals Sonambiente selbst ein bisschen Kommunikationsguerillero spielen
Ben Hopkins’ Doku „37 Uses For A Dead Sheep“ (Forum) nähert sich einem winzigen Volk im äußersten Osten der Türkei – interaktiv, witzig und deswegen sehenswert
Wenn Sänger und Orchester gemeinsam von der Tonleiter stürzen: Die Staatsoper Unter den Linden zeigt mit „Seven attempted Escapes from Silence“ nach kurzen, albtraumartigen Texten von Jonathan Safran Foer erstaunlich viel Mut zum Experiment
Archäologe und Archivar der Revolution: Fernando Bryce zeichnet anhand historischer Vorlagen den gesellschaftlichen Wandel Lateinamerikas nach. Die Galerie Barbara Thumm zeigt zwei neue Serien des peruanischen Künstlers