Fritz Walter, Uwe Seeler, Helmut Schön, Berti Vogts? Vergeßt sie. Der deutsche Fußball nach dem Zweiten Weltkrieg wurde bestimmt von zwei Allmächtigen. Der eine bereitete dem anderen den Weg – mit dem Gewinn der WM 1954 und der Gründung der Bundesliga. Um den anderen herum entwickelte sich das Spiel zu jener Branche, die sie heute ist. Der eine Allmächtige ist Josef Herberger, der andere natürlich Franz Beckenbauer. Teil XIX der Serie „50 Jahre neues Deutschland“ ■ von Peter Unfried
Kaum hatte der russische Vermittler Tschernomyrdin Belgrad verlassen, fielen Bomben. Die Nato traf ein Krankenhaus. Drei Menschen starben. ■ Aus Belgrad Andrej Ivanji
■ In der Öffentlichkeit tut die Allianz so, als wären die Luftangriffe erfolgreich. Doch hinter den Kulissen werden die Vorbereitungen für einen Landeinsatz bereits vorangetrieben
■ Kriegschiffe sollen verhindern, daß Jugoslawien weiterhin Treibstoff für seine Armee bekommt. Rußland spricht der Nato das Recht ab, militärisch gegen Tanker vorzugehen
■ Ein Jubelfest sollte es werden, ein „Arbeitsgipfel“ wird es. Auf dem heute beginnenden Treffen der Regierungschefs der Nato-Länder wird um die Haltung gegenüber Milosevic, den deutschen Friedensplan und den möglichen Einsatz von Bodentruppen gestritten werden
■ „Kein Kampfeinsatz von Bodentruppen“, heißt es noch offiziell von der Nato-Führung. Doch das Bündnis hält die Szenarien für einen Truppeneinsatz schon bereit und bringt seine Soldaten bereits in Stellung. In letzter Konsequenz könnte das den Angriff auf Belgrad bedeuten – und eine Ausweitung des Krieges auf die gesamte Region.
Die Niederländer haben im Zweiten Weltkrieg unter Nazideutschland schwer gelitten. Doch trotz des Traumas der deutschen Besatzung nahmen holländische Familien zwischen 1948 und 1950 Zehntausende Vier- bis Zehnjährige aus Deutschland auf. Woher nahmen die Holländer den Großmut, die Kinder des Feindes aufzupäppeln? Über ein vergessenenes Kapitel der Nachkriegsgeschichte berichtet ■ Henk Raijer
■ Danijl Dondurej, Soziologe und Chefredakteur der Zeitschrift „Iskusstwo Kino“ (Kino-Kunst) will mit der Veröffentlichung von guten Nachrichten dem russischen Volk die Katastrophensucht austreiben
Die Schriftstellerin Daniela Dahn kämpft mit ihren Büchern gegen die Selbstgerechtigkeit des Westens. Sie gilt als „Stimme des Ostens“. Aber wie klingt eine ostdeutsche Stimme? Wer wird dazu gemacht? Von wem? Und vor allem: warum? Müssen ostdeutsche Stimmen so sein, wie der Westen denkt, daß der Osten ist? Sind sie gar eine Erfindung des Westens? Vor allem westdeutsche Medien haben aus Daniela Dahn eine ostdeutsche Jeanne d'Arc gemacht. Die Schriftstellerin wehrt sich gegen diese Stilisierung – um a Ende doch die Rolle der heiligen Johanna zu spielen. Eine Spurensuche ■ von Jens König
■ Alle 25 Grand-Prix- Länder im Überblick. Prognosen, (Vor-)Urteile, Servicehinweise. Grand-Prix- Fans interessieren sich eh nicht in erster Linie dafür, wer am Ende siegt. Ihr Interesse gilt nur der Frage: Wird sich das Warten insgesamt gelohnt haben?
■ Der Übersetzer Gerhardt Csejka, der für die inhaltliche Vorbereitung des Schwerpunkts Rumänien verantwortlich ist, über den Stellenwert von Literatur in der rumänischen Gesellschaft