Ralf trägt heute keine Spikes und kein Styling. Zu auffällig. Mit den „Kiddies“ will er nichts zu tun haben. Zu unpolitisch. Von den Krawallen hat er nichts mitbekommen. Aber sonst weiß Ralf Bescheid
Der 16-jährige Sven Schall betreibt die Eisbahn am Alexanderplatz. Das liegt in der Familie. Der Bruder lässt in Rostock schliddern, die Mutter in Brandenburg, der Onkel in Niedersachsen. „Manchmal“, sagt er, „hat man das Gefühl, man friert fest“
Vor zwanzig Jahren wurde über Polen das Kriegsrecht verhängt. In Berlin wurden die Flüchtlinge als „Helden der Solidarność“ empfangen. Ein neuer Migrationszyklus von Ost nach West hatte begonnen
Gerichtsdolmetscher Aly Abdelwahab lebt seit 28 Jahren in Berlin. Das Landeskriminalamt hat gegen ihn ermittelt – wegen eines anonymen Schreibens. Ein normaler Fall in Zeiten der Rasterfahndung
Zwei Projekte beleben den Alexanderplatz. Die Gruppe „rude architecture“ projiziert im U-Bahnhof ein städtisches Tagebuch. Der Chaos Computer Club bringt das Haus des Lehrers zum blinken. Beide setzen auf den Eingriff des Betrachters per Handy
Heim und Herd für neue Nomaden, die zwar allem Einrichtungsschnickschnack sehr aufgeschlossen gegenüberstehen, aber nie zu Hause sind: Das Stilwerk und seine Wanderausstellung „Karawanserei, vom fröhlichen Leben unterwegs
■ Zu ihrem 30. Geburtstag eröffnet die Galerie Gruppe Grün heute „Parallele Universien“. Die KünstlerInnen Fritz Rahmann und Zala T.S. Unkmeir sind fremden Leuten dicht auf die Pelle gerückt