■ In Algerien hat die palästinensische Union der Schriftsteller und Journalisten getagt / Erstmals seit 1983 einigten sich die Fraktionen auf eine politische Plattform
■ Irangate hat gezeigt, daß die Koordination der US–Außenpolitik zusammengebrochen ist / Dennoch wenig Hoffnung auf grundlegende Änderungen / Die Zerstrittenheit der Demokratischen Partei und die Zwei–Parteien–Koalition des „nationalen Interesses“ machen effektive Regierungskontrolle schwierig / Die Auseinandersetzung geht eher um die geistigen Fähigkeiten des Präsidenten
■ In der arabischen Welt hat die Reagan–Administration durch „Irangate“ viel an Glaubwürdigkeit verloren / Während die Affaire im Iran in eine Phase innenpolitischer Auseinandersetzungen fiel, wird sie in Israel ausschließlich als außenpolitisches Problem betrachtet
■ Syrische Soldaten umzingelten eine Hochburg der fundamentalistischen Tauhid–Bewegung in Tripolis, während libanesische Milizionäre Jagd auf die Kämpfer machten / Angst und Schrecken im Tabbaneh–Viertel / Dabei starben etwa zweihundert Menschen / PLO–Chef Arafat soll den Aufstand angeblich finanziert haben
■ In Beirut sind 2.400 palästinensische Familien auf der Flucht vor dem Lagerkrieg: Doch auch nach zwölf Jahren Bürgerkrieg verteidigen die Palästinenser ihre Lager
■ Die dritte, blutigste Runde im Krieg zwischen der PLO und der schiitischen Amal reflektiert auch den innerlibanesischen Konflikt / Zu den Hintergründen der Lagerkriege im Libanon sprach Thomas Reuter mit Bassam Abu Sharif, Sprecher der Volksfront zur Befreiung Palästinas Seit dem Frühjahr 1985, als die schiitische Amal-Bewegung die Machtprobe mit verschiedenen sunnitischen Gruppen in West-Beirut für sich entscheiden konnte, ist sie neben der christlich-maronitischen Miliz die stärkste Kraft unter de Bürgegsparteien des Libanon. Im Sommer letzten Jahres zerschlugen die Amal-Milizionäre die militärischen Einheiten der nasseristischen – vorwiegend sunnitischen – Morabitoun und festigten damit ihren Einfluß in West-Beirut und den gemischt-konfessionellen Gebieten des Süd-Libanon. Der Einflußbereich der „Progressiven Sozialistischen Partei“ des Drusen-Führers Walid Jumblat bezieht sich auf einen geographisch recht präzise angebbaren Raum, das drusische Siedlungsgebiet süd-östlich von Beirut. Daher ind diersnen kalkulierbarer Faktor im Machtspiel der Amal-Politik. Unberechenbar jedoch bleiben die Palästinenser, deren Lager über den Libanon verteilt sind und die sich konsequent weigern, ihre Waffen niederzulegen und die Rolle des ohnmächtigen armen Mannes zu spielen, um Versatzstück im libanesischen Puzzle zu werden. Die in den letzten zwei Jahren wiederholt eskalierenden Lagerkriege zwischen den Palästinensern und der Amal-Bewegung markieren diesen Konflikt.
■ Gefechte zwischen den Palästinensern und der schiitischen Amal–Miliz fordern weitere Opfer / Arabische Verhandlungen in Damaskus verliefen ergebnislos
■ Der PLO–Chef will eine Entscheidung über den Befreiungskampf der Palästinenser herbeiführen / Eine Verschiebung des Kräfteverhältnisses im Südlibanon könnte weitreichende Konsequenzen für die Zukunft des Landes bedeuten / Palästinensische Flüchtlingscamps im Libanon werden weiterhin belagert
■ Amal–Chef Nabih Berri, Minister für Justiz und den Südlibanon, will den palästinensischen Befreiungskampf in kasernierten Armeeeinheiten organisiert wissen / Der Kampf im Süden soll Sache von Amal sein / Befreiung Jerusalems Entscheidung aller arabischen Staaten / Beate Seel sprach mit Minister Berri über die Lagerkriege