Kritik der Kritik (2): Wer heute über Film schreibt, zehrt nicht mehr vom Glanz einer a priori progressiven Haltung – und doch kann die Filmkritik trotz der Allgegenwart von Dutzendware helfen, zu sehen, was man ohne das Kino nicht wahrnähme
Diese Zombies sind gleicher als gleich: Mit „Land of the Dead“ knüpft George A. Romero an seine klassische Trilogie an, kann aber ihrem Vermächtnis nicht gerecht werden. Immerhin: Die Grenze verläuft weiterhin nicht zwischen Menschen und Untoten, sondern zwischen Ausbeutern und Ausgebeuteten
Mit der „Rache der Sith“ beschäftigt sich George Lucas nun länger mit der Entstehung des Bösen als mit dessen Niederwerfung. Darin liegt der Ausnahmestatus seines „Star Wars“-Epos, seine eigene Größe jenseits von Kassenrekorden und Merchandising
Magie der reinen Bewegung: Spätestens seit dem ersten Teil der „Matrix“-Trilogie gehört Kampfkunst zum Hollywoodkino. Unter Anleitung erfahrener Martial-Arts-Choreografen wie Yuen Wo-Ping oder Yuen Cheung-Yan üben die Schauspieler Kung-Fu, die digitale Bildbearbeitung tut ein Übriges
Der barbarische Krieg selber schreibt sich durchaus wollüstig in die Wahrnehmung ein. Schon lange nicht mehr haben wir unseren Bildermaschinen so sehr vertraut wie jetzt. Sie produzieren Evidenz als neue Droge. Zu den aktuellen Kriegsbildern
Johnny Knoxville hat mit „Jackass“ eine Show für MTV geschaffen, in der sich junge Männer freiwillig Verletzungen zufügen – weil der Körper die Extremform von Party ist. Jetzt gibt es die Selbstkasteiungen gegen ein Wohlstandsleben auch als Kinofilm
Arbeit schwindet zunehmend – zumindest in der Realität. Im Internet dagegen sieht es anders aus:Auf den Servern von Online-Rollenspielen herrscht Vollbeschäftigung – für 12,95 Dollar im Monat
Die Digitalisierung des Kinos schreitet voran, gleich ob beim Drehen eines Filmes oder bei dessen Postproduktion. Aber wer rüstet die Kinos mit den kostspieligen digitalen Projektoren aus? Und wo bleibt die Aura des Bildes? Eine Bestandsaufnahme
Erst Junkie, jetzt James Joyce: Ein Gespräch mit Ewan McGregor über seine Rolle im Film „Nora“, Laserschwerter, Künstlerehen und den Nabel der WeltInterview: KATJA NICODEMUS
Alles Effekt: Die Hightech-Animation „Titan A.E.“ will zeigen, wozu der Zeichentrickfilm alles fähig ist – sieht aber als komplett ideenfreies Plagiat sämtlicher „Star Wars“-Folgen und anderer Sci-Fi-Filme letztlich ziemlich alt aus
Sie sind plump, plakativ, Pop. Sie wollen immer noch das Schweinesystem stürzen. Atari Teenage Riot sind die letzten Parolenschmiede des elektronischen Politgrobianismus – und deshalb ein Stachel im Fleisch der Feingeister und Helden der neuen Mitte ■ Von Tobias Rapp
Wie die Kunst das Kino fortschreibt: Der Sound des Katastrophenfilms bei Cinéma Cinéma in Eindhoven und der Schweiß des Dirigenten bei Douglas Gordon in Köln ■ Von Harald Fricke
■ Dagegen ist Homer Simpson das reinste Weichei: Dooly, der kleine Dinosaurier, landet in Seoul, erforscht die Gesellschaft und bringt Anarchie in den südkoreanischen Zeichentrickfilm
Steven Spielbergs Kriegs-Powerplay rückt trotz seines Realismus in die Nähe des Videospiels. „Der Soldat James Ryan“ und der amerikanische Patriotismus ■ Von Brigitte Werneburg