Die Empörung über die gigantische Ausspähung privater Daten ist groß, aber ein Protest dagegen kaum vorhanden. Wir haben verlernt, kollektiv zu handeln.
GEHEIMDIENSTE Deutschland prüft Einreise von erfolgreichem US-amerikanischem Systemadministrator Edward Snowden. Der Whistleblower hat in 21 Staaten um Asyl nachgesucht. Die Grünen verlangen Aufenthaltsrecht für ihn ➤ SEITE 2, 3
Es liegt im deutschen Interesse, zu erfahren, was Snowden zu erzählen hat. Deshalb sollte er hier Schutz finden – wird es aber nicht. Die Machtfrage ist beantwortet.
ÜBERWACHUNG Dank Edward Snowden wissen wir, dass die amerikanischen und britischen Geheimdienste den Internetverkehr komplett zu kontrollieren versuchen. Doch was folgt daraus? Bisher klingt die deutsche Haltung dazu häufig widersprüchlich. Mal kritisieren deutsche Politiker wie die Justizministerin scharf die Methoden der USA und Großbritanniens, mal loben sie die gute Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des internationalen Terrorismus. Und wenn es darauf ankommt, nehmen die deutschen Behörden amerikanische und britische Hinweise auf mögliche Anschläge in Deutschland dankbar an, egal wie sie zustande kamen. Ändert sich daran jetzt etwas, oder geht alles einfach weiter wie bisher? ➤ SEITE 4
AUF DER FLUCHT (TEIL 2) USA jagen Edward Snowden. Der Whistleblower will Asyl in Ecuador. Doch sein Platz im Flieger bleibt leer. Wo er ist? Keine Ahnung, sagen die USA und Ecuador
AUF DER FLUCHT USA wollen Whistleblower Edward Snowden festnehmen. Hongkong lässt ihn laufen. Snowden flieht nach Moskau und erklärt: Auch Briten überwachen das Netz
TRANSPARENZ Eric Snowden hat für den US-Geheimdienst NSA gearbeitet, bis er Gewissensbisse bekam. Dann hat er enthüllt, dass die NSA massiv die Internetkommunikation ausspäht. Deutschland ist unter den am meisten betroffenen Ländern. Bundesregierung gibt sich ahnungslos und fordert Aufklärung von Obama ➤ SEITE 3, 14