■ Bündnis 90/Die Grünen liegen in Sachsen-Anhalt bei nur noch vier Prozent, nachdem sie auf ihrem Parteitag 5 Mark für den Liter Benzin gefordert haben. Die Parteispitze will den Beschluß trotzdem nicht kippen
■ Debatte um den Kanzlerkandidaten der Union verschärft sich: Industrieboß Necker verlangt Kohls Ende bis zum Jahr 2000. CDU-Fraktionschef Schäuble freut sich über miserable Prognosen: Besser als schlechte Wahlergebnisse
■ Beim ersten „Aktionstag gegen Arbeitslosigkeit“ protestieren Zehntausende Menschen in 100 Städten gegen die Politik der Regierung. Arbeitslose besetzen Arbeitsämter in Oldenburg und Frankfurt am Main, 4,823 Millionen suchen einen Job
■ Flüchtlinge aus Algerien dürfen weiter abgeschoben werden. Die Innenminister von Bund und Ländern einigen sich lediglich auf die Prüfung von Einzelfällen
■ Grüner Sonderparteitag stimmt trotz Garzweiler für Fortsetzung der rot-grünen Koalition in NRW. Die SPD beginnt den Wahlkampf in Niedersachsen mit viel Zulauf und ein wenig Streit über die Kandidatenkür fürs Kanzleramt
■ Trotz milden Winterwetters sind in Deutschland jetzt 4,52 Millionen ohne Arbeitsplatz. Kanzler Kohl glaubt nicht mehr an Halbierung der Quote bis zum Jahr 2000. Schere zwischen West und Ost klafft immer weiter auseinander
■ 15 Gaswerke müssen ihre Tarife ab sofort drastisch senken, Millionen Kunden bekommen Geld zurück. In Ostdeutschland und Hamburg hat das Bundeskartellamt überhöhte Preise nachgewiesen, jetzt soll auch der ganze Westen kontrolliert werden
■ 5.000 Algerier sollen in ihre Heimat zurückverfrachtet werden. Innenministerkonferenz kann sich nicht auf einen Abschiebestopp verständigen. Auch Hessen will in der kommenden Woche wieder ausweisen
■ Der Kanzler verspricht zwar nicht, die Erhöhung des Beitragssatzes zu verhindern. Aber er will die geplanten 21 Prozent „ändern, mit den Möglichkeiten der Vernunft“
■ SPD und Grüne vereinbaren mehr Rechte für Lesben und Schwule in Hamburg: Diskriminierende Vorschriften sollen abgeschafft, eine Registrierung vor dem Standesamt eingeführt werden. Bonner Union sieht „Irrweg“
■ Erfolgserlebnis für die Bonner Koalition: Sie hat sich geeinigt, den Soli schon 1998 auf 5,5 Prozent zu senken. Waigel vererbt dafür die Schulden an seinen Nachfolger